Rezension

...And You Will Know Us by the Trail of Dead
Tao Of The Dead
Highlights: Pure Radio Cosplay // Summer Of All Dead Souls // Weight Of The Sun (Or The Post-Modern Prometheus) // Tao Of The Dead Part Two: Strange News From Another Planet
Genre: Progrock
Sounds Like: Rush // The Soundtrack Of Our Lives // Built To Spill // King Crimson
VÖ: 04.02.2011

Es musste ja so kommen: Meisterwerk folgt auf Meisterwerk, die Detailverliebtheit ist am höchsten möglichen Punkt angelangt und hat längst mittelalterliche Gemälde überholt – da darf sich auch der Klassenbeste im Artrock-Leistungskurs schon mal langweilen und nach neuen Herausforderungen suchen. Vom Kleinen ins Große, von der Kunst zum Prog scheint dieser Weg für ...Trail Of Dead auszusehen – und „The Tao Of The Dead“ ist geboren.
Und obwohl die Summe aus dieser Band und dem Progrock eigentlich nur Größenwahn lauten kann, haben sich die Texaner dann doch noch einmal gezügelt, haben dem Epos dann doch noch 12 Auftritte gegönnt anstelle eines großen musikalischen Behemoths. Deren Übergänge bleiben recht fließend und der eigentliche Status als Einheit deutlich, wenn beispielsweise „Pure Radio Cosplay“ zweimal im Album aufgegriffen wird und so beinahe als großer Refrain innerhalb des Tao-Oeuvres fungiert. A propos „Pure Radio Cosplay“: was einem hier an Schlagzeugeinsatz um die Ohren fliegt, zeigt wieder einmal, dass ...Trail Of Dead auf ewig die einzigen Ausnahmen einer imaginären Pro-Band-nur-ein-Drummer-Verordnung bleiben müssten.
Ähnlich sieht es beim folgenden „Summer Of Dead Souls“ aus, der ebenso wie „Pure Radio Cosplay“ deutlich wieder zu „Source Tags & Codes“ zurückweist: Energie, Rohheit, Brachialität – die filigrane Schönheit von „Worlds Apart“ versteckt sich meist hinter soviel Lärm und linst höchstens auf „Weight Of The Sun (Or The Post-Modern Prometheus)“ kurz hervor – prägnanter erscheinen da schon die ungewohnten Synthesizer auf „Spiral Jetty“.
Doch ist das alles noch mehr oder weniger Vorspiel für das Ende des Albums: Werden in „The Fairlight Pendant“ die Gitarrenlinien schon Spannung aufbauend miteinander verwoben, ist das nur der Auftakt für das 16minütige Opus Magnum, das mit „Tao Of The Dead Part Two: Strange News“ einen musikalischen Vulkanausbruch an den nächsten reiht und diese mit Parts verbindet, als hätten Rush ihr eigenes „Source Tags & Codes“ geschrieben. Anders als so konnte der nächste Schritt von ...Trail Of Dead kaum aussehen – und was nun noch folgen wird, wollen wir vielleicht noch gar nicht wissen.
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