Rezension

Fleet Foxes

Sun Giant EP


Highlights: Drops In The River // Mykonos // Innocent Son
Genre: Folk // Gospel
Sounds Like: My Morning Jacket // The Coral // The Shins

VÖ: 30.05.2008

Die Musikpresse überschlägt sich wieder allerortens wegen einer neuen Band, die schon wieder das nächste große Ding sein soll. Ihr Name: Fleet Foxes. Ihre Musik: ein außergewöhnlicher Mix aus Gospel, Folk, Motown und Indie Pop. Wenn man zu Gemeinheit geneigt ist, kann man den Fleet Foxes einen gewissen Touch Hippietralala unterstellen und liegt dabei sicher nicht wahnsinnig falsch. Alle fünf Bandmitglieder wuchsen nämlich mit der Musik ihrer Eltern auf und die waren nun mal, richtig, Hippies.

Aufmerksame Leser werden natürlich wissen, dass wir nicht jede EP besprechen, wenn sie nicht eine gewisse Qualität hat. Also ist die Aufregung um die Band etwa gerechtfertigt? Tatsächlich könnten die Fleet Foxes mit ihrem im August erscheinenden Debütalbum eine ähnliche Begeisterung auslösen, wie es bei The Arcade Fire vor ein paar Jahren der Fall war. Ihre Musik ist nicht revolutionär, aber in ihrer Zusammensetzung etwas Einzigartiges.

Das beginnt schon mit dem Gesang, der sich ohne Scham zu seiner Kirchenchor-Vergangenheit bekennt und "Sun Giant" als Eröffnungsstück in ein beinahe sakrales Licht taucht. Auch bei dem wunderbar harmonischen "Drops In The River" legt man viele Gesangspassagen in voller Bandstärke ab. Wenn man nicht wüsste, dass diese Band aus Seattle kommt, würde man sie problemlos in Kalifornien einordnen. Oder in den tiefsten Süden, wo Banjos wie das in "English House" zum guten Ton gehören.

Die Fleet Foxes machen auf ihrer ersten EP wirklich keine Gefangenen und legen mit dem stark an The Coral erinnernden "Mykonos" und der unglaublich intensiven Ballade "Innocent Son" noch einmal zwei Ausnahmesongs in ein bis zum Bersten gefülltes Paket großartiger Songwriterkunst. Eine Wertung bleibt nur deshalb aus, weil "Sun Giant" die Messlatte für das Album nur in unerreichbare Höhren setzen würde.

Benjamin Köhler

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