Rezension
Parquet Courts
Light Up Gold
Highlights: Master Of My Craft // Borrowed Time // Light Up Gold I // Stoned And Starving
Genre: Slacker-Rock
Sounds Like: Eddy Current Suppression Ring // Black Lips // King Tuff // The Van Pelt
VÖ: 17.05.2013
Alle aufgepasst, die sehnsüchtig auf ein Comeback der Gitarren-Musik warten. Eine Kombo aus New York macht sich auf, dieses einzuläuten. Hatten wir schon mal? Sicher, aber The Strokes kommen im Vergleich zu den Parquet Courts wie perfekte Schwiegersöhne daher. Diese Jungs hingegen sind Slacker, wie sie im Buche stehen. Themen wie der Heißhunger nach Kifforgien stehen auf der Tagesordnung, geduscht wird wahrscheinlich ausschließlich nachmittags und für Political Correctness hat man höchstens einen Mittelfinger übrig. Endlich mal wieder eine Band, die authentisch den Geist des Rock n’ Roll in die Gegenwart transportiert.
Und der neue Gitarren-Sound klingt... ganz genau wie der alte natürlich. Auf „Light Up Gold“ bedienen sich die Parquet Courts derselben Klänge wie davor schon Pavement, The Modern Lovers und selbstverständlich auch The Strokes. Straighte Drums, eine ordentliche Bassline und zügellose Gitarren-Riffs mit eingestreuten Soli. Die Lyrics sind in erster Linie dazu da, cool zu klingen und nicht etwa irgendeine Message rüberzubringen. „I didn’t come here to dream, or teach the world things“, macht Austin Brown auch gleich im Opener „Master Of My Craft“ unmissverständlich klar. Musik aus dem Bauch, nicht aus dem Hirn.
Und daran hält sich das Quartett auch eine halbe Stunde lang. Kompromisslos werden in der kurzen Zeit 15 Songs rausgehauen, die süchtig machen und den dringenden Wunsch, Riffs in eine Gitarre zu hacken, wecken. Den Gesang teilen sich dabei ganz brüderlich Brown, der bisweilen nach einem Klon von Chris Leo klingt, und Andrew Savage, der mit Sprechrollen als Hinterhof-Redneck auch gut bedient wäre.
Letztendlich ist die große Stärke von „Light Up Gold“, dass es uns daran erinnert, was man an ordentlicher Gitarren-Musik die letzten Jahre vermisst hat: die Energie von Riffs, der Punch eines perfekten 90-Sekunden-Songs und die Freude an einem unbeschwerten Slacker-Lebensstil. Nicht alle großartigen Alben müssen innovativ sein und vor einfallsreichem Songwriting strotzen. Wie im Falle des Debüts der Parquet Courts reicht es auch mal, Rock n’ Roll einfach wieder „einfach“ klingen zu lassen.
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