Rezension

Parquet Courts
Monastic Living
Highlights: Monastic Living // Toy Keyboard
Genre: Art-Punk // Avantgarde // Noise
Sounds Like: Sonic Youth // The Velvet Underground // Parquet Courts
VÖ: 13.11.2015

Parquet Courts sind eine der großartigsten Neuentdeckungen der letzten Jahre. "Großartig" bezog sich da bislang größtenteils auf das Musikalische: Postpunk, Art-Punk, wie auch immer, vom Allerfeinsten. Knackige, mitunter schräge Songs, mitreißend, wütende Texte, die viele Mikro- und Makrokatastrophen unserer Zeit auf den Punkt runterrotzen (zum Beispiel „Careers In Combat“ von „Light Up Gold“). Ein Sound wie Velvet Underground und Sonic Youth zu ihren jeweils besten Zeiten gemischt, eine wahre Wonne. Doch das Netteste daran: Die Band ist nicht einfach nur eine Band, sondern sie hat eine Attitüde, und diese strahlt sie aus. „Content Nausea“ vom gleichnamigen Album etwa ist ein so knackiges, zeitgenössisches Statement, dass es fast schon wehtut.
Die Attitüde ist das der vorher genannten Elemente, das bei der neuesten Veröffentlichung, der „Monastic Living EP“, am wichtigsten wird. Denn hier zeigt sich nur in dieser Attitüde die Großartigkeit der Band Parquet Courts. Musikalisch ist das hier nicht knackig, nicht auf den Punkt. Es ist experimentelles Geschrammel, Soundtüfteleien, fast kein Gesang, 32 Minuten lang, mit Stücken von 45 Sekunden bis acht Minuten Länge. Ein Werk, das die Band nur für sich selbst gemacht haben kann, und für wenige Menschen sonst. Sie hat es gemacht, weil sie es kann, eine Veröffentlichung der Veröffentlichung willen. Das größte und einzige Statement dieser Platte ist, dass sie etwas ist, was man kaufen kann. Zumindest neben der großen Menge an Schrott, für die sonst so Geld ausgegeben wird, ist dieses Geschrammel recht ansprechend. Neben den auch musikalisch großartigen restlichen Veröffentlichungen der Band nicht. Aber genau deshalb ist sie trotzdem ein Statement.
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