Rezension

Battles

Dross Glop


Highlights: Wall street (Gui Boratto Remix)
Genre: Electro // 2-Step // TripHop
Sounds Like: 65daysofstatic // Health // Holy Fuck // Trentemøller

VÖ: 20.04.2012

Immer wieder für Überraschungen gut sind die Veröffentlichungen der Battles. Als Krach-Lärm-Postrockband gestartet, verblüfften sie schon mit ihrem recht elektronisch angehauchten Zweitwerk „Gloss Drop“. Da alles, was einen halbwegs konstanten Beat hat, geeignet ist, geremixt zu werden, erschienen in Folge des letztjährig veröffentlichten Albums immer wieder Remix-EPs. Nun sind diese unter dem Titel „Dross Glop“ zusammen gefasst und erstmals auch als Compact Disc zu haben.

Zu erwarten sind dabei natürlich vor allem Neuinterpretationen, die ein zentrales Muster der Originale herausgreifen und anhand dieses Merkmals eine veränderte Struktur geben. Und siehe da: "Dross Glop" funktioniert im Großen und Ganzen genau so – ebenso im Guten, wie im Schlechten. Wirklich gelungen ist die Eröffnung des Albums – „Wall Street“, ein Remix von Gui Boratto. Im Stile Trentemøllers groovt das Stück sieben Minuten vor sich hin und könnte dabei alles sein: Filmmusik, Intro und sogar entspannter Tanzflächenkracher. Bei „Sweetie & Shag“ jedoch fällt bereits eines der Hauptprobleme von „Dross Glop“ auf – einige Stücke wirken zu unfertig. Als Blaupausen für weitere Remixe oder DJ-Verwendung als Untermalung des Programmes eignen sie sich recht gut. Sie funktionieren nur nicht als eigenständige Songs. „Sweetie & Shag“ steppt knapp neun Minuten einem Höhepunkte entgegen – den es dann aber nicht gibt. Ähnlich verhält es sich mit „Africastle“, „Inchworm“ oder „Toddler“ – "Mittelfeldgeplänkel ohne Zug zum Tor" würde es in der Fußballsprache heißen. So können diese Neukonstruktionen eigentlich nur Ausgangspunkt für weitere Neuinterpretationen sein.

Ganz anders dagegen „Futura“ im The-Alchemist-Remix. Aus diesem Stück wurde ein wilder, unruhiger Elektro-Hip-Hop-Song im Stile Däleks. „My Machines“ klingt so sehr nach LCD Soundsystem, dass es fast erstaunt, dass eben nicht jener diesen Mix hervorgebracht hat. Der Abschluss „Sundome“ im Eye Remix mischt in knapp sechs Minuten derartig viele Stile und Motive, dass es auch auf einer Kuduro- oder Cumbia-Party seinen Platz hätte und macht damit die Handvoll Songs komplett, die aus „Dross Glop“ nicht ausschließlich ein Album für Bastler macht. Für viele andere jedoch gilt: Nur was für Heimwerker – Laien werden verzweifeln ob der Anforderungen, die an sie gestellt werden.

Klaus Porst

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