Rezension

Bat For Lashes

Lost Girls


Highlights: Kids In The Dark // The Hunger // Desert Man
Genre: Synthie-Pop // 80's
Sounds Like: John Carpenter // Stranger Things // Miami Vice

VÖ: 06.09.2019

Die zentrale Erkenntnis gleich am Anfang: Natasha Khan aka Bat For Lashes hat schonmal überraschendere Musik gemacht. Die ersten beiden Alben "Fur And Gold" und "Two Suns" waren tiefgängige, widerspenstige, düstere Synth-Pop-Alben, und nicht umsonst wurde Khan auf Radioheads "In Rainbows"-Tour als Support-Act eingeladen. Im weiteren Verlaufe hat Khan zwar den Sound beibehalten, aber ein wenig den Faden verloren. Das Vorgänger-Album "The Bride" war ein Konzeptalbum, allerdings mit einem Konzept, das nicht vom Hocker haute. Und jetzt das nächste Album, "Lost Girls".

Auch ein Konzept, wenn man so will: an gerade populäre 80er-Synth-Sounds anknüpfen, und eine Art zweiten Soundtrack zur Erfolgsserie "Stranger Things" aufnehmen. Das klingt alles ganz gut, griffig, poppig, mysteriös, nach John Carpenter, nach Miami Vice, mit Khans mitreißend-mystischer Stimme. Ganz gut, aber auch irgendwie ein bisschen langweilig. Denn solche Musik und so einen Sound gab und gibt es gerade tausendfach, und Khan hatte selbst schon einmal einen viel feineren, vielschichtigeren, eigeneren Synthie-Sound als das – nämlich auf ihren ersten Alben.

So ist "Lost Girls" eine Platte, die ganz fein anzuhören ist, die aber weder überrascht, noch vom Hocker reißt. Khan bedient all die Klischees, die von so einer Platte eben erwartet werden, sogar das cheesige Saxophon-Solo ("Vampires"). Dadurch wirkt die Musik irgendwie wenig leidenschaftlich, sondern einfach wie ein Handwerk – die nächste Platte ist halt dran, na gut, dann halt diesmal dieser Sound. Das ist dann eben ganz nett, aber mehr auch nicht.

Daniel Waldhuber

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