Rezension
Tokyo Police Club
A Lesson In Crime
Highlights: Cheer It On // Nature Of The Experiment // Be Good
Genre: Postpunk
Sounds Like:
VÖ: 09.02.2007
Ist es eigentlich normal, dass in Deutschland das Wort Tokio sofort für Brechreiz sorgt, wenn es in Verbindung mit Musik gebracht wird? Damit muss jedenfalls schleunigst abgeschlossen werden, will man nicht den nächsten Newcomer verpassen, der verdammt groß rauskommen könnte. Und jetzt bitte alle festhalten! Trommelwirbel… Tokyo Police Club kommen NICHT aus England!!! Ja, ganz recht! Jetzt hat sich auch Kanada dazu aufgerafft, junge viel versprechende Bands in die Welt hinauszufeuern.
Straight outta High School kommen die vier um Frontmann David Monks, der mal klingt wie der Bruder von Julian Casablancas und dann wieder die routinierte Langeweile eines Thurston Moore ausstrahlt. Sonic Youth standen sicherlich auch Pate, als es um die Festlegung des Sounds ging. Hyperaktiver Post Punk ist das, bei dem sich die Gitarren selbst überholen, der Bass immer im Vordergrund steht und das Schlagzeug die Betonung auf Scheppern legt. Die Melodie wird dabei jedoch nie vergessen, und gerade das erstaunt bei diesen kleinen Hitperlen, die die drei Minuten nie auch nur ansatzweise ankratzen.
Kein Wunder also, dass man in drei Tagen schon „A Lesson In Crime“ eingespielt hatte. Der Vorbote zu dem im Sommer erscheinenden Album soll das hier sein. Was mag denn da noch kommen, muss man sich da ernsthaft fragen? Ganz locker hauen diese Jungspunde mal so eben acht Hits in nicht einmal zwanzig Minuten raus. „Cheer It On“ klingt nach einer Supergroup, bestehend aus Bloc Party und The Strokes. Nicht gerade die schlechtesten Referenzen heutzutage.
Mit einem heftigen „Go“ wird dieser unheimlich treibende Bass in „Nature Of The Experiment“ eingeleitet und die Beine zucken nicht lange, bevor sie nach mehr verlangen. Das beste aber: Tokyo Police Club sind absolute Fans des Handclapping! Da wird geklatscht bis die Hände bluten und Blood On The Dancefloor bekommt plötzlich eine ganz neue Bedeutung. Kann das Album das Niveau der EP halten, geht es auf den Tanzflächen bald zu, wie in einem Schlachthaus.
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