Rezension

The Subways

Money And Celebrity


Highlights: We Don't Need Money To Have A Good Time // Leave My Side
Genre: Rock 'n Roll
Sounds Like: The Sounds // Blood Red Shoes // The Hives

VÖ: 16.09.2011

Mit einem wahren Orkan wurde "Money And Celebrity", das dritte Album von The Subways, beworben, zumindest für heutige Verhältnisse, in denen virales Marketing die klassischen Plakatwände mehr und mehr verdrängt.

Nicht so bei The Subways. Das Label Warner scheint große Stücke auf die drei Briten zu halten und flutete Netz und Litfasssäulen gleichermaßen mit einer Aufmerksamkeitsoffensive.

Nach dem wiederholten Hören von "Money And Celebrity" stellt sich die Frage: Warum eigentlich? Klar, der bis dato erfolgreichste Subways-Song "Rock 'n Roll Queen" wird auch sechs Jahre nach Erscheinen in den "alternativen" Discos rauf und runter gespielt – und das Vorgängeralbum zeigte zumindest, dass das Trio mit einem anderen Produzenten andere Töne anschlagen kann. "Money And Celebrity" ist dagegen eine Enttäuschung. Wohin das Auge blickt, Rock-Songs von der Stange, teilweise dümmliche Lyrics ("I wanna dance with you... that's what I wanna do...") und null Wiedererkennungswert. Die Garagenklänge von einst sind verschwunden und melodiös ist die jüngste Platte, bis auf wenige Ausnahmen gegen Ende der Platte, ein Totalsausfall.

Die erste Single "We Don't Need Money To Have A Good Time" ist eigentlich ein Witz. Klar, zumindest tanzbar – aber ist das heute der einzige Anspruch an eine Single (und irgendwie an das ganze Album)? Letztlich kopiert er schamlos Bands wie The Hives, ohne jemals deren Witz beziehungsweise deren Originalität zu erreichen. Und trotzdem sei die Prognose gewagt, dass "We Don't Need Money To Have A Good Time" sich eine ganze Zeit in den Discos halten wird. Die Masche "Sounds like..." bemühen die Briten häufiger: "Celebrity" lockt mit einem Bloc-Party-Riff, um sich kurz darauf ins Pop-Rock-Nirwana zu verabschieden. "Rumour" fängt zumindest ein paar schwere Gitarren ein und flirtet gleichzeitig mit dem Punk-Charme im Stile von Green Day – aber auch das reicht nicht aus, um im kollektiven Gedächtnis hängen zu bleiben.

Warum The Subways nicht mehr auf Riffs & Melodien setzen, um somit eine gesunde Mischung aus den eigenen Wurzeln und dem poppigen Anspruch der Band zu kreieren, bleibt offen. Dass sie es können, beweisen sie zumindest mit den beiden letzten Tracks "Friday" und "Leave My Side". Und was Warner zu ihrer Werbeoffensive bewogen hat, wird wohl für immer das Geheimnis des Labels bleiben.

Mischa Karth

Sehen


We Don't Need Money To Have A Good Time - Offizielles Video
It's A Party - Offizielles Video

Finden


Bye-Bye



Am 5. Januar 2021 haben wir éclat eingestellt. Mehr Infos hierzu gibt es auf unserer Startseite!