Rezension

The Subways

The Subways


Highlights: Taking All The Blame // Dirty Muddy Paws // Black Letter
Genre: Poprock
Sounds Like: Blood Red Shoes // The All-American Rejects // The Wombats

VÖ: 06.02.2015

„Young For Eternity“ – war das nun 2005 ein Wunsch der Subways? Oder ein Versprechen? Oder doch eher ein Fluch? Man muss sich auch mal vor Augen halten: Billy Lunn ist mittlerweile auch schon 30 und Charlotte Cooper nähert sich immerhin dem Zeitpunkt stark, an dem Frauen bei Fragen nach dem Alter gerne ein „a“ an die 29 hängen. Das sollte man im Hinterkopf behalten, wenn man sich das Cover des selbstbetitelten, vierten Albums der Briten anschaut, das in seiner übertriebenen Rrrrrock-Stilisierung (Kooperation mit Comickünstler hin oder her) auch ein Selbstporträt dreier Teenager hätte sein können. Vor allem aber, wenn man sich die zugehörige Scheibe anhört. Denn die klingt nicht wirklich erwachsener als „Young For Eternity“ – nur nicht mehr so überzeugend.

Denn mal ernsthaft: „Rock & Roll Queen“ mag der mit Abstand erfolgreichste Song der Band gewesen sein, die wirkliche Stärke der Briten waren die fetten Rocksongs aber eigentlich noch nie – da hilft es auch nicht, wenn die Dicke Hose wie in „I'm In Love And It's Burning In My Soul“ nicht einmal um zwei Konfektionsgrößen geweitet wird. Unschöner Nebeneffekt zudem: Je härter der Song, desto unangenehm schriller wirkt im Kontrast dazu Charlotte Coopers (Hintergrund-)Gesang. Nein, auch schon auf „Young For Eternity“ waren Songs wie „Mary“ die eigentlichen Highlights – leicht, beswingt und mehr für die tanzenden Indiechicks als die Halbstarken, die teils wegen der Moshpits, teils wegen Charlottes Minirock zu den Shows kamen. Deren Pendants heute: Das Albumhighlight „Taking All The Blame“ und in gewissem Maße auch das so kurze wie knackige „Just Like Jude“, auch wenn die Subways hier zuckrigem Poppunk à la All-American Rejects schon recht nahe kommen.

Dazwischen gibt es auf „The Subways“ aber leider gar zu viele Songs, die entweder gar zu sehr – „We Get Around“ – oder zu wenig – „Because Of You (Negative Love)“, Balladen stehen der Band eben einfach nicht – an das erfolgreiche Debüt erinnern. Erst gegen Ende des Albums finden sich mit dem Hip-Hop-Intro von „Black Letter“ und dem stampfenden „Twisted Game“ wieder ein paar bessere Ideen. Das reicht aber nicht, um das Album dauerhaft interessant bleiben zu lassen: „Young For Eternity“ waren die Subways vielleicht 2005 – „The Subways“ dürfte eine ziemlich kurze Halbwertszeit beschieden sein.

Jan Martens

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