Rezension
The Subways
Young For Eternity
Highlights: I Want To Hear What You Have Got To Say // Oh Yeah
Genre: Garagenrock // Grunge
Sounds Like: The Von Bondies // The Vines // Serafin
VÖ: 19.09.2005
Aufgrund der hohen Medienpräsenz und Vorschlusslorbeeren glauben jetzt wahrscheinlich viele, dass in dieser Rezension wieder die alte Geschichte mit dem H, dem Y, dem P und dem E aufgetischt wird. Doch lassen wir dieses schreckliche Modewort doch einfach mal außen vor und konzentrieren uns ganz und gar unbeeinflusst nur auf die Musik. In ihrem Mix aus Grunge und Garagenrock beweisen The Subways nämlich ein verdammt gutes Gespür für in Rockkracher gehüllte Popmelodien. Das dabei natürlich die gewisse Eigenständigkeit auf der Strecke bleibt sei einer Band, deren Mitglieder gerade einmal volljährig geworden sind noch verziehen.
Und immerhin kommt mal wieder eine Band aus dem Königreich daher, die nicht zwanghaft britisch klingen will. Das muss man in Zeiten der New Wave Inflation auch mal in aller Deutlichkeit hervorheben. Als bestes Beispiel funktioniert dabei gleich „I Want To Hear What You Have Got To Say“. Ein Song, der die Stärken der Band nicht besser hätte darstellen können: Der herrlich wechselnde Gesang von Billy Lynn und Charlotte Cooper, dazu ein Ohrwurmriff und die pumpende Drumbeats von Josh Morgan. Besser hätten das The Von Bondies auch nicht hinbekommen. Das nachfolgende „Holiday“ kommt dann in bester Buzzcocks Manier daher. Kompromisslos nach vorne gerockt und dabei ordentlich die Ellenbogen ausgefahren. Womöglich bald totgespielt sein wird wohl die erste Single „Rock ´n Roll Queen“, die jetzt schon aus sämtlichen Alterna- Dissen kaum noch wegzudenken ist. Ob sich The Vines Chefdenker Craig Nicholls wohl bei The Subways beschweren wird, dass hier frappierende Ähnlichkeit zu seiner Band herrscht? Man merkt schon, die Referenzen zu den einzelnen Songs sind kaum zu vermeiden und sollten bei dem nächsten Album dringend ausgelotet werden, will man nicht als Coverband dastehen.
Aber es soll kein falscher Eindruck entstehen, dass man mit „Young For Eternity“ keinen Spaß haben kann! Der Titeltrack mit ultrapotentem Bass geht genauso in die Beine, wie der offensichtliche Hit „Oh Yeah“. Beinahe schon putzig, wie das Gesangspärchen den Song zu einer zwanghaften Mitsingnummer ausstaffiert. Auch die Tagebuchromantik von „With You“ wirkt nachhaltig im Gehör und lässt im Geiste einen Vermerk für das nächste Liebesbekundungs- Mixtape machen. Balladen sind die Sache von The Subways jedoch nicht. Das zeigt leider das langweilig dahinplätschernde „She Sun“, welches nie wirklich große Gefühle und Gesten aufkommen lässt. Mit dem schwermütigen „Somewhere“ endet schließlich das Debüt der drei jungen Briten. Zurück bleiben gemischte Gefühle irgendwo zwischen „Das hab ich doch alles schon mal gehört, mir viel zu langweilig.“ und „Endlich mal wieder erfrischender Pop, zu dem ich auch gut abrocken kann.“ Mit mehr Erfahrung und dem nötigen Feinschliff sieht die Zukunft der Subways aber stark nach Zweiterem aus.
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