Rezension

Telekinesis

Dirty Thing EP


Highlights: Dirty Thing // Meaningless // Calling all Doctors
Genre: Indie-Pop
Sounds Like: Someone Still Loves You Boris Yeltsin // The Magnetic Fields // The Electric Soft Parade

VÖ: 08.10.2010

Eine kurze Freude bereitet uns Michael Lerner aka Telekinesis! dieser Tage mit seiner EP “Dirty Thing”. Gerade mal fünf Songs sind darauf zu hören. Aber mehr dürfen es auch gar nicht sein, denn sonst hätten wir es ja nicht mit einer EP zu tun. Nachdem das im letzten Jahr erschienene, selbstbetitelte Album „Telekinesis!“ zumindest bei einigen Leuten für Furore gesorgt hatte, gibt es nun also Nachschub, um die Wartezeit auf das nächste Album zu verkürzen.

Der Titel „Dirty Thing“ mag eigentlich gar nicht so recht zu Michael Lerners Musik passen. Wenn hier etwas dirty ist, dann höchstens beim letzten Song, „The Drawback“. Hier gibt sich Lerner ordentlich Mühe, Gitarrengeschrammel und nach vorne preschende Drums zu präsentieren. Dank seiner zarten Stimme klingt dann aber auch der „derbste“ Song der EP gar nicht mehr „dirty“. Die übrigen vier Lieder fliegen in einer gut gelaunten Leichtigkeit geradezu in die Ohren des Hörers. Das Problem bei dieser Sache ist jedoch, dass sie dort ebenso leicht wieder hinaus schweben können. Macht aber im Grunde genommen auch nichts, denn so kann man sich die EP ruhig mal in Dauerschleife anhören.

Dem einen oder anderen Hörer werden übrigens drei der fünf Songs bekannt vorkommen, denn wirklich neu sind nur das Titelstück „Dirty Thing“ und „Non Toxic“. „Calling All Doctors“, das definitiv stärkste Stück der Platte, gab es schon in einer etwas anderen Version auf dem Debüt-Album zu hören. „The Drawback“ stammt im Original von Warsaw, der Vorgängerband von Joy Division, was wiederum auch die Prise Punk-Rock im Song erklärt. „Meaningless“ dagegen wurde von The Magnetic Fields übernommen, was auch absolut gerechtfertigt ist, wenn man mal auf die wunderbar sarkastisch-melancholischen Lyrics achtet.

Eins muss man ihm lassen: Die Songs sind allesamt schön anzuhören und hinterlassen einen gut gelaunten Hörer. Außerdem hat Micheal Lerner sie alle im Alleingang zu Hause mit dem Mikrofon seines MacBooks aufgenommen, und das hatte noch nicht einmal Nachteile für den Sound. Von wegen „Dirty Thing“.

Marlena Julia Dorniak

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