Rezension

Telekinesis

Telekinesis!


Highlights: Coast Of Carolina // Look To The East // Foreign Room
Genre: Indiepop/-rock
Sounds Like: The Electric Soft Parade // Chad VanGaalen // Harlem Shakes // White Rabbits

VÖ: 07.08.2009

Schon wieder ein Soloprojekt, das sich unter einem Bandnamen tarnt. Scheint so, als ob sich nur noch klassische Singer/Songwriter trauten, unter ihrem eigentlichen Namen Musik zu veröffentlichen. Zugegeben, "Michael Lerner" bleibt auch nicht gerade im Ohr oder Hirn hängen. Zudem klingt der Name mehr nach Sportler als nach Musiker. So gesehen eine gute Entscheidung, sich Telekinesis zu nennen, denn der Mann verdient durchaus Aufmerksamkeit.

„Telekinesis!“ ist ein Album, welches sofort mitreißt, weil es zum einen unglaublich eingängig ist und zum anderen über durchgehend großartige Melodien verfügt. Lerners sympathische Art, Geschichten aus seinem alltäglichen Leben zu erzählen (von Träumen über Liebesbriefe bis zu seiner großen Liebe Japan), tut ihr übriges, dass man sich bereits beim ersten Hören verdammt wohl fühlt. Das sind Songs, die man in diesem Sommer hören will. Positiv, lebensbejahend und voll kleiner Details, die ein kleines Schmunzeln aufs Gesicht zaubern. Das Album ist in dieser Hinsicht sehr homogen, ohne dabei aber ein Gefühl der Eintönigkeit zu erzeugen.

Passenderweise steht astreiner Indiepop im Vordergrund. Die Hymne „Coast Of Carolina“ sei da nur mal exemplarisch zu nennen. Dennoch handelt es sich bei „Telekinesis!“ nicht um eine bloße Ansammlung an Gute-Laune-Popsongs; es darf durchaus auch mal gerockt werden, dass die Schwarte kracht. Im Stile von The Electric Soft Parade werden so in „Tokyo“, „Look To The East“ oder „Foreign Room“ die Gitarren ausgepackt und das Gesicht in den Wind gestellt.

Und dann gibt es da noch den nicht von der Hand zu weisenden Einfluss von Death-Cab-For-Cutie-Kopf Chris Walla. Neben der guten Arbeit, die er hier als Produzent leistet, verführt er Michael Lerner auch dazu, den einen oder anderen balladesken Song in der Tradition seiner eigenen Band einzustreuen. Das klingt dann vielleicht nicht ganz so großartig, aber rundet den guten Gesamteindruck des Debütalbums von Telekinesis vollends ab. Als Bonbon gibt es die Fünf-Track EP „Coast Of Carolina“ auch noch als Bonusmaterial oben drauf. Da sagen wir doch artig "Danke" und lassen die Scheibe fleißig rotieren. Zumindest diesen Sommer lang.

Benjamin Köhler

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