Rezension
Rival Consoles
Howl
Highlights: Morning Vox // Howl // Afterglow
Genre: Organic Electronic Soundscapes
Sounds Like: Jon Hopkins // Kiasmos // Nils Frahm // Clark
VÖ: 16.10.2015
Ryan Lee West muss sich dem Vergleich stellen: sein neues Album "Howl" klingt wie das Machwerk eines großen Jon-Hopkins-Fans. Wer jetzt denkt, es sei ein billiger Abklatsch, der liegt falsch. West, aka Rival Consoles, nutzt zwar ähnliche Herangehensweisen, um seine elektronischen Soundlandschaften zu produzieren, hat dabei aber dennoch seine ganz eigene, markante Art. Was am Ende heraus kommt, sind Songs, die an Hopkins' Werk erinnern und auch locker mit diesem mithalten können, aber genauso gut für sich selbst stehen können.
West kreiert auf "Howl", seinem dritten Album, organische, elektronische Sounds. Er schafft es, Synthiesounds und elektronische, computergenerierte Klänge lebendig werden zu lassen, sie menschlich und atmosphärisch klingen zu lassen. Das mag daran liegen, dass er seine Samples auf "Howl" alle selbst aufgenommen hat und dass er erste Ideen gerne am Klavier oder an der Gitarre skizziert, bevor er sie durch den Computer jagt.
Die Songs zeichnen sich durch eine unglaubliche Dynamik aus. Sie variieren in einer Bandbreite von wenigen Piepsern bis zur hörbaren Bass-Explosion. Der Aufbau ist dabei nicht unbedingt vorhersehbar. So kann nach einer Steigerung auch der Song plötzlich komplett abfallen, wie ein Flummi, der auf dem falschen Untergrund aufkommt und plötzlich aus seinem Springen heraus gerissen wird.
Immer wieder schwellen die Synthies majestätisch an, es klirren verzerrte Klavieranschläge auf den Hörer ein, treibende Rhythmen legen sich unter einen drängenden, oft melancholisch-dumpfen Sound. Wabernde Bässe paaren sich mit aufgeregten Hi-Hats, bis alles in einem düsteren Grollen verstummt. Auf "Howl" hat West wieder einmal Musik kreiert, die unendliche Weiten und eine ganze Palette von Emotionen beinhaltet.
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