Rezension

Rival Consoles

Odyssey


Highlights: Odyssey // Voyager // Soul
Genre: Elektro // IDM
Sounds Like: Jon Hopkins // Kiasmos // Apparat // Gold Panda

VÖ: 25.10.2013

Wenn vom Londoner Label Erased Tapes die Rede ist, dann häufig im Zusammenhang mit Neo-Klassik. Über die letzten Jahre hat sich allerdings fast unbemerkt auch eine kleine Elektro-Nische gebildet. So gründete Ólafur Arnalds mit Janus Rasmussen das Minimal-Projekt Kiasmos und dann wäre da auch noch Ryan Lee West aka Rival Consoles. Fast labeltypisch könnte man sagen: ein introvertierter Mastermind, der geradezu besessen von Klanggebilden und deren Variationsmöglichkeiten ist. Bereits 2009 („IO“) und 2011 („Kid Velo“) gab es auf zwei Alben erste Eindrücke von Wests künstlerischen Möglichkeiten. Die neue EP „Odyssey“ zeigt jetzt, wohin der Weg weitergehen könnte.

In Sachen Produktions-Skills haben die Rival Consoles nämlich in den vergangenen zwei Jahren offensichtlich noch einmal enorm zugelegt. Die Detailverliebtheit und das Gespür für warme, fast organische Sounds reichen mittlerweile schon beinahe an Größen wie Jon Hopkins und Four Tet heran. Gerade die Vorliebe, analoge Sounds von Gitarre, Piano oder Violine einzubinden und sie mit elektronischen Elementen verschmelzen zu lassen, gelingt auf „Odyssey“ hervorragend.

Die Bandbreite, die sich innerhalb von fünf Songs daraus ergibt, lässt erahnen, was auf der nächsten Albumlänge so alles möglich ist. IDM, klassischer Clubsound, orientalische Anleihen... Auch die Vocals von Labelkollege Peter Broderick finden ihren Platz im Klangkosmos von Ryan Lee West. Kein Zweifel, „Odyssey“ ist der nächste Schritt und alle an elektronischer Musik Interessierten werden diesen Mann in Zukunft auf der Rechnung haben müssen.

Benjamin Köhler

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