Rezension
Patrick Wolf
Lupercalia
Highlights: Bermondsey Street // William // The Falcons
Genre: Pop
Sounds Like: The Irrepressibles // Owen Pallett
VÖ: 17.06.2011
Viele Kritiken hat “Lupercalia”, Patrick Wolfs fünftes Album, bereits in den wenigen Tagen seit seiner Veröffentlichung geerntet. Im Vergleich zu den vorangegangen Veröffentlichungen ist diese Kritik allerdings keinesfalls immer positiv ausgefallen. Zu viel Pop, zu viel Schnulz, zu viel Kommerz, so lauten die Vorwürfe. Recht haben diese Stimmen. Die Schlagertauglichkeit von „Lupercalia“ ist nicht abzustreiten. So klingt die Klaviermelodie in „House“ irgendwie nach Howard Carpendales „Ti Amo“, der Bläsereinsatz in „The City“ nach dem einer Blaskapelle und Songs wie „The Future“ könnten in ähnlicher Art und Weise große Erfolge beim Eurovision Song Contest verzeichnen.
Eines ist klar: Der Zauber des Besonderen, der beispielweise „The Magic Position“ umgeben hat, die Mystik der ersten Alben, die von Melancholie und Düsterheit umgeben waren, die Märchen, die Patrick Wolf in schillerndsten Farben erzählte, all das scheint Vergangenheit zu sein. Wolfs eigene Worte beschreiben wohl am besten, wie das neue Album klingt: „There are about four sad, melancholic moments on the album, but in general it's jubilant and about falling deeply in love. It's a really romantic record and it's extremely honest. Every song is a true story and not disguised with the folklore and fairytale that i've been known for in the past."
Schade eigentlich. Denn die alte Eigentümlichkeit machte Patrick Wolf um einiges sympathischer. Doch schön für Patrick Wolf, denn der ist so voller Liebe, dass alle seine Songs geradezu vor Fröhlichkeit und Lebensfreude leuchten. Mit „Lupercalia“ hat Patrick Wolf einen wahrlich treffenden Titel für seinen Liebes-Soundtrack gefunden, denn die Lupercalien waren die Festlichkeiten in Rom, welche um den Valentinstag herum das Nahen des Frühlings und die Fruchtbarkeit zelebrierten. Wolf zelebriert nun die Liebe und Glückseligkeit in jedem einzelnen Titel seines neuen Albums.
Eines muss man ihm jedoch lassen. So kitschig und schnulzig das alles auch klingen mag, sind Wolf doch wieder eine Reihe großer Songs gelungen. Nicht so groß wie die von einst, aber in ihrer Pop-Qualität umso größer. Denn auch das macht Schlager aus: Sie sind eingängig und laden schnell zum Mitsingen ein. Ob man will oder nicht, nach ein paar Hördurchläufen von „Lupercalia“ bekommt man unwillkürlich gute Laune.
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Rezension zu "The Magic Position" (2007)
Rezension zu "Wind In The Wires" (2005)
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