Rezension
Everything Everything
A Fever Dream
Highlights: Night Of The Long Knives // Can't Do
Genre: Indie-Rock // Indie-Pop
Sounds Like: Foals // Django Django // Alt-J
VÖ: 18.08.2017
Everything Everything haben sich schon lange ihren festen Platz in der Musiklandschaft gesichert. Mit drei Alben tanzbarem Indie-Rock, hier und da eher ungewöhnlichen Melodien, dem speziellen Gesang Jonathan Higgs‘ und einem ungeheuren Talent für Hits hoben sich die Briten von dem durchschnittlichen Indie-Einheitsbrei ab. Da liegt auch der Hund begraben.
Denn eigentlich kann man der Band erstmal keine Vorwürfe machen, große Veränderungen sind auf den ersten Blick nicht zu erkennen. Die grobe musikalische Richtung ist geblieben, auch wenn Songs wie „Run The Numbers“ mit ihrem Gitarrenspiel teilweise fast an Muse erinnern. Ein paar Synthesizer, voranpreschende Drums und ein eindringliches Bassspiel. Dennoch: Die Qualität der Vorgänger wird über das gesamte Album nicht erreicht. Ob eher etwas elektronischer oder doch gitarrenlastiger, die Vorgänger lieferten einen Hit nach dem anderen auf unglaublich hohem Niveau ab, was der Gruppe um Jonathan Higgs auf „A Fever Dream“ beinahe komplett abhanden kommt. Es ist zwar alles ganz nett, aber am Ende kein großer Unterschied zu dem, was jede mittelmäßige Kombo des Genres im Stande ist zu zeigen. Am ehesten kommen „Night Of The Long Knives“ oder „Can’t Do“ an die alte, selbst aufgestellte Messlatte heran, wären aber auf „Get To Heaven“ oder „Arc“ die wahrscheinlich schlechtesten Stücke gewesen.
Everything Everything waren schon immer grenzwertig. Durch die ungewöhnlichen, aber sehr eingängigen Melodien und Higgs‘ Gesang liefen sie immer wieder Gefahr, als nervig wahrgenommen zu werden. Das kann man ihnen auf „A Fever Dream“ wirklich nicht vorwerfen, hier geht es in eine viel schlimmere Richtung: Sie kratzen immer mal wieder an Belanglosigkeit. Hoffen wir, dass es nur ein Ausrutscher bleibt, denn dass sie wirklich tolle Indie-Hits schreiben können, haben sie schon oft genug unter Beweis gestellt.
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