Rezension

Cloud Nothings

Here And Nowhere Else


Highlights: Quieter Today // Psychic Trauma // Giving Into Seeing // I’m Not Part Of Me
Genre: Lo-Fi
Sounds Like: Japandroids // No Age // Built To Spill // Wavves

VÖ: 28.03.2014

Die schwierige Platte nach dem Durchbruch ist in der Musik ja kein seltenes Problem. Schön, dass Cloud Nothings nach The War On Drugs schon die zweite Band sind, die 2014 nicht daran scheitert. Die Band aus Cleveland besinnt sich einfach vollkommen auf sich selbst und ihre Stärken. „Here And Nowhere Else“ könnte dazu kein treffenderer Titel sein. Songwriter Dylan Baldi bekundet, es sei ihm dieses Mal einfach richtig gut gegangen, und so habe er Musik gemacht, die ihm gefiel und ihn glücklich machte. Schön, dass das auch so prächtig funktioniert – schön, dass die Musik der Cloud Nothings ihre rohe Energie nicht nur aus roher Wut bezieht.

Auf „Here And Nowhere Else“ entfaltet die Band sich in ihrer vollen Dynamik und Energie, mitten in ihrem Feld zwischen melodischem Noiserock und Lo-Fi. Die Platte wurde in einer Woche aufgenommen und in drei Tagen gemischt, so wie sich das gehört. Jeder der acht Songs wurde vermutlich auf Tour in einem anderen Land geschrieben. Das hört man ihnen allerdings nicht an – die Platte ist innerhalb der Songs abwechslungsreicher als zwischen den Songs. Diese sind dynamisch geprägt von Tempowechseln, schnellen Bassläufen, frischen Gitarrenlinien und herausgerotzten Texten (z.B. „Psychic Trauma“). „Here And Nowhere Else“ ist so ein äußerst kurzweiliger Genuss, an dessen Ende nach einer knappen halben Stunde man nach mehr lechzt.

Auch textlich behandeln Cloud Nothings das Thema der Abgrenzung von anderen, die Besinnung auf sich selbst, auf das Hier und Jetzt und auf nichts Anderes, wie der Titel schon sagt. Programmatisch steht dafür etwa das vorab veröffentlichte „I’m Not Part Of Me“. In dieser großartigen, eingängigen Nummer heißt es: „I’m learning how to be here and nowhere else // how to focus on what I can do myself.“ Im treibenden „Giving Into Seeing“ schreit Baldi eindringlich heraus: „I’m losing it!“ Textlich und somit gedanklich ist die Selbstfindung ein beständiger Prozess. Musikalisch sind die Cloud Nothings schon ziemlich gut angekommen. Genau so muss Lo-Fi klingen. Mehr davon!

Daniel Waldhuber

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