Rezension
UNKLE
The Road Pt. 1
Highlights: Looking For The Rain // Sick Lullaby // Farewell
Genre: Elektro // Rock // TripHop
Sounds Like: Tricky // Massive Attack // Toydrum // Robots Don’t Sleep // Maceo Plex
VÖ: 18.08.2017
Vor zweieinhalb Jahrzehnten begann James Lavelles Reise als UNKLE. Auf seinem fünften Album „The Road Pt. 1“ rekapituliert er diese musikalische Entwicklung. Mit im Gepäck: der typische „UNKLE“-Sound, der mittlerweile sehr breit gefächert ist, und eine zahlreiche, aber handverlesene Gästeschar, die bisher mal mehr, mal weniger in diesem Projekt mitwirken durften. Dabei sind Mark Lanegan, Liela Moss, Keaton Henson, Twiggy Ramirez, ESKA, Troy van Leeuwen und andere.
Von der ersten Sekunde an zeigt „The Road Pt. 1“, wie passend sein Titel ist. Das gesamte Werk gleicht einer Reise ins Ungewisse, deren Zwischenstationen die einzelnen Stücke sind. Stationen, an denen jeweils gestoppt und innegehalten werden kann. Lose durch fünf Spoken-Word-Zwischenspiele verbunden, öffnet dieses Album einen Klangkosmos, den Lavelle immer wieder angedeutet, aber noch nie in dieser Konsequenz ausgespielt hat. Das treibende, orientalisch angehauchte „Looking For The Rain“ mitsamt Mark Lanegans rauem Kratzgesang etwa entführt in eine ganz andere Welt als der folgende TripHop-Stampfer „Cowboys Or Indians“ und doch passt beides ideal zusammen. Später treffen Balladen mit klassischer Instrumentierung auf hypnotische 1990er-Jahre-Bollerbeats der Marke Underworld („Arm’s Length“).
Lawelle reiht Soundschicht um Soundschicht aneinander und bleibt dabei, meist im klassichen UNKLE-Schema elektronisch verstärkte Rock-Midtemponummern zu schreiben, die dieses Mal allerdings sehr rund wirken, anstatt wie früher oftmals unerwartete Breaks zu beinhalten. Alles ist durch eine melancholische Grundstimmung verbunden, für deren Vocals sich die verschiedenen Gäste verantwortlich zeigen. Diese ersetzen dabei auch Langzeitkollaborateur Gavin Clark, der 2015 verstarb und dem mit „Evangelist“ noch von verschiedenen UNKLE-Mitgliedern ein Denkmal gesetzt wurde. Nachdem die Arbeit an diesem Album nun sieben Jahre dauerte, solle es nun schnell weitergehen: „The Road Pt. 2“ stehe auch schon in den Startlöchern, so Lavelle. Angesichts der Qualität des ersten Teil bleibt dabei zu hoffen, dass dieses Niveau gehalten werden kann.
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