Rezension

UNKLE

End Titles... Stories For Film


Highlights: Kaned And Abel // Nocturnal // Against The Grain // In A Broken Dream // Clouds // Black Mass
Genre: Elektrorock
Sounds Like: Dj Shadow // Chemical Brothers // Massive Attack

VÖ: 08.08.2008

"This is not the new UNKLE Album. It is a collection of pieces of music recorded in the two years since we completed "War Stories"." So lautet das Statement von James Lavelle im Eingangstext der neuen CD der – ja, was eigentlich? Elektro-? Rock-? Band? UNKLE. Eine überflüssige B-Seiten und Outtakessammlung mehr im Musikkosmos oder doch mehr? Stürzen wir uns also auf "End Titles... Stories For A Film".

Ob Album oder nicht, lässt sich auch nach mehrmaligem Hören nicht so ganz sagen. "Richtige" Songs mit Gesangsparts und kompletter Instrumentalisierung treffen auf Songskizzen, Wiederholungen, Versuche. 22 Stücke umfasst diese CD, die trotz einer breiten Varianz recht gut aufeinander abgestimmt sind. Meist sind es die Gesangsstücke, die als Aufhänger dienen, als Stützen, als markante Punkte. Um diese herum wurden diverse Instrumentaltracks versammelt, die zum großen Teil aus dem Soundtrack des Filmes "Odyssey In Rome" stammen.

Nennenswerte Stücke sind "Cut Me Loose", das zu "War Stories" vielleicht besser gepasst hätte, als einige andere Tracks auf dem Album, eine Gesangsversion von "Chemistry", das als Intrumentalversion auf eben jenem zu finden war. Den Gesang übernimmt hier Queens Of The Stone Age-Mastermind Josh Homme. "Against The Grain" ist eine tiefmelancholische Ballade, die von schweren Beats und Streichern getragen und von Gavin Clark stimmlich in Szene gesetzt wird. Das später folgende "Can't Hurt", die UNKLE-Version eines Hippie-Gute-Laune-Liedes ist leider ein wenig danebengegangen. Wirklich gelungen ist dagegen "Clouds", dessen Gesang von Mitgliedern der Band Black Mountain übernommen wurde. Typisch Black Mountain und doch typisch UNKLE. Das wiederum ist "Open Up Your Eyes" nicht und dennoch schaffen UNKLE es hier, auch ohne elektronische Elemente zu überzeugen. Nur von einer einzelnen Klampfe begleitet, hört man in diesem unterproduzierten Stück nur die kratzige Stimme des Gastsänger Abel Ferrara.

Auch der Großteil der rein instrumentellen Arrangements lädt zum tieferen Hineinhören ein. Zu nennen seien hier "Kaned And Abel", "Nocturnal", "Black Mass" oder "In A Broken Dream". Oftmals klingen diese nach einsamer Kälte, besonders letztgenanntes geht mit seinem verhallten Klavier schon nahe an die Gänsehautgrenze. Einigen anderen Stücken merkt man die Herkunft als pathosgeladene Filmmusik schon sehr an. "Trouble In Paradise" mit seinem Klassikbezug nervt leider schon ein wenig. Dieses, sowie einige kleinere andere Einspieler hätte man durchaus herauskürzen können, zumal das Album mit seinen 74 Minuten wirklich schon sehr lang ist.

Klaus Porst

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