Rezension

The Soundtrack Of Our Lives

Throw It To The Universe


Highlights: Throw It To The Universe // When We Fall // Freeride // If Nothing Lasts Forever
Genre: Rock // Folk
Sounds Like: Wilco // Lambchop // Grandaddy // Black Rebel Motorcycle Club

VÖ: 22.06.2012

Es war sicher eine der weniger erfreulichen musikalischen Neuigkeiten des Jahres: The Soundtrack Of Our Lives, das schwedische Rock-Kollektiv um Sänger Ebbot Lundberg, werden sich nach 17 Jahren und ihrem nun sechsten Album auflösen. Mit "Throw It To The Universe" geht nun auch eine Geschichte zuende – von den frühen Anfängen der Punkmusik noch als Vorgängerband namens Union Carbide Production bis zu ausgereifter, perfekt harmonisierter Rockmusik. Doch wer sich so gekonnt und stilvoll verabschiedet, dem sei der Abschied zumindest halb verziehen, auch wenn man der Band dennoch – oder erst Recht – nachtrauern wird.

The Soundtrack Of Our Lives stecken in ihr finales Werk nicht mehr und nicht weniger als alles, was sie haben: Völliger Perfektionismus in der Zusammenführung der Melodien, jeder Song windet sich wie ein Fluss durch ein weites Tal, immer den richtigen Weg findend, und immer weiterlaufend. "Throw It To The Universe" drückt nicht nur musikalisch alles aus, was in den sechs Schweden steckt, auch textlich geht das Album in die Retrospektive. "We are the songs you learned to sing // we are the sound of everything // we're here to make you feel alive // we are the ones who never die // [...] // we are the soundtrack of your lives" heißt es gleich im ersten, das Album betitelnden Song. Er leitet ein Album ein, für welches man sich stets die Zeit nehmen und es an einem Stück hören sollte. "Throw It To The Universe" ist ein großes, komplettes Gesamtkunstwerk, homogen und doch aufregend, und vor allem an den meisten Stellen richtig schön.

"When We Fall" ist sowohl musikalisch als auch textlich ein guter Beleg für diese Schönheit, zu wunderbaren Harmonien heißt es: "Somebody told me we're all born out of tune just to get around // around and around // and someone told me there's a reason to show we're all made of sound // as we're trying to find out who we are". Highlight des Albums, alles vereinend, was diese Platte ausmacht, ist "If Nothing Lasts Forever". Ein Song, der eine völlig losgelöste, dennoch traurige, Schönheit hat, wie sie nur wenige Songs erreichen. Und auch ein ideales Beispiel für den Sound der Band – auf den ersten Blick simpel erscheinende Rockmusik, aber eben genau die richtigen Instrumente und Melodien, die sich genau richtig aneinanderschmiegen. "But if you could stay together // I’ll sing for you // And if you could face tomorrow // I’ll spread the news for you".

Die Liste der potentiellen Zitate oder nennenswerten Songteile wäre noch nicht bald erschöpft, der Hörer soll die Chance haben, selbst zu entdecken, einzutauchen in das musikalische Universum. Wenn es ein Album gibt, nach dem man sich auflösen sollte, dann dieses. Und das ist absolut positiv gemeint – was sollte jetzt noch kommen? Diese letzte Platte ist eine Hommage der Band an sich selbst, wie sie gelungener nicht sein könnte. Und bittesehr: "Throw it to the universe!"

Daniel Waldhuber

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