Rezension

The Sounds
Crossing The Rubicon
Highlights: No One Sleeps When I'm Awake // 4 Songs & A Fight // Beatbox
Genre: New Wave // Synthie Pop
Sounds Like: Blondie // Missing Persons // The Cars
VÖ: 05.03.2010

„Crossing The Rubicon“ heißt also das neue Werk der Schweden. Weniger metaphorisch ausgedrückt, hätte es auch „passing the point of no return“ heißen können. Ja, der Titel trifft ins Schwarze, das merkt man dem Album ohne Umschweife an: Nicht mehr ganz so rotzig wie auf den zwei Vorgängeralben und vor allem auch ruhiger, „erwachsener“, kommt es daher.
Bereits der eingängige Opener „No One Sleeps When I'm Awake“ kündigt den neuen Schwermut der Band um Maja Ivarsson an: Selbst der tanzbare Schlagzeugbeat Fredrik Nilssons kann nicht über die trübsinnigen Melodien hinwegtäuschen, die sich nahezu durch die gesamte Platte schleppen. Um das nicht falsch zu verstehen: Schlecht sind die Songs sicher nicht. Neben dem Opener kann auch „4 Songs & A Fight“ durch einprägsame Tonfolge, herbe Gitarren-Riffs und klaren Rhythmus im Großen und Ganzen doch überzeugen. Im Wissen um die älteren Stücke der Sounds ist es allerdings schwer verkraftbar, dass insbesondere Frontfrau Ivarsson mit ihrem frechen, provokativen, gar rebellischen Gesang plötzlich der gewohnt brodelnden Euphorie den Rücken zukehren muss. Das steht ihr eben nicht so gut. „Midnight Sun“ ist dafür ein Paradebeispiel: Durch die deutliche Bemühung um eine stromlinienförmige Intonation wirkt der ganze Song völlig aufgesetzt. Hinzu kommt, dass die Tracks zunehmend schwächer werden, je weiter das Album fortgeschritten ist. Eine willkommene Abwechslung stellt der Titel „Beatbox“ dar, der sich zwar auch nicht ganz der vorherrschenden Melancholie entziehen kann, aber durch den Einsatz von Drum Machine und einen Hauch von Rap durchaus zu glänzen weiß. Solche Experimente stehen der schwedischen Band deutlich besser zu Gesicht.
Man darf gespannt sein, ob The Sounds, deren Tour im Dezember 2009 komplett ausverkauft war, an ihren Erfolg anknüpfen können. Gönnen sollte man es ihnen, haben sie doch fast ein Jahr an den Aufnahmen zu „Crossing The Rubicon“ in ihrem Studio in Malmö gesessen. Raus gekommen ist ein nicht mehr als akzeptables Album. Vielleicht sollten die Sounds überlegen, ob das Überschreiten des „point of no return“ tatsächlich der richtige Weg ist.
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