Rezension
Maria Taylor
LadyLuck
Highlights: LadyLuck // Time Lapse Lifeline // 100,000 Times // Green Butterfly // Cartoons And Forever Plans
Genre: Singer/Songerwriter // Indiepop
Sounds Like: A Fine Frenzy // Feist // Britta Persson
VÖ: 11.04.2009
Der Grundtenor von „LadyLuck“ ist leicht beschrieben: Traurigkeit, gepaart mit einer Spur Optimismus. Oder, um es mit Maria Taylors Worten zu ihrem Richtungswechsel im Bezug auf die beiden vorangegangen Alben zu sagen: “Viele meiner älteren Songs bestehen aus glücklicheren Worten mit traurigem Unterton. In den neuen Songs sind es traurige Worte, in denen die Hoffnung auf Erneuerung mitschwingt.“ Das „Azure Ray“-Mitglied hat in der Zwischenzeit viel erlebt, auf die Trennung von Conor Oberst folgte der Umzug nach L.A. Was macht eine gute Singer/Songwriterin aus so einer Situation? Na klar, sie bringt ihre Gefühle zu Papier.
Auf den ersten Blick ist LadyLuck leichte Kost. Low-Tempo-Stücke reihen sich aneinander und werden nur selten unterbrochen, dazu sind die zehn Songs mit gerade mal 37 Minuten schnell vorbei. Wie schon bei den beiden letzten Soloalben arbeitet Andy LeMaster von Now It's Overhead kräftig mit, tritt dabei aber im Vergleich zu den Liveauftritten bei der letzten Tour deutlich in den Hintergrund und ist nur in wenigen Songs stimmlich vertreten. Das berührende Duett „Orchids“ stellt die Frage, ob mehr davon nicht besser gewesen wäre, denn die Kombination aus den beiden Stimmen ist vielleicht der emotionalste Moment des Albums. Oft wünscht man sich, Marias ausgezeichnete Stimme würde kraftvoller in Aktion treten und dadurch die Beschaulichkeit durchbrechen, was mit den Uptemponummern „100,000 Times“ und „Green Butterfly“ schon ganz gut gelingt. Und da sie auch in den ruhigen Lagen zu glänzen weiß, fällt diese diese verpasste Chance nicht zu sehr ins Gewicht. Der einzige Fehlgriff ist das langweilige und glatte „My Favourite“, bei dem dann auch die Streicher nicht mehr weiterhelfen. „Cartoons And Forevers Plans“ ist zum Abschluss noch eine echte Countryperle, in der Michael Stipe als Duettpartner ungewohnt unauffällig agiert, aber wunderbar mit Maria Taylor harmoniert.
“LadyLuck“ ist ein intimes Album mit tollen Lyrics, doch glücklicherweise ist es nicht der traurige Beziehungsrückblick, den man hätte erwarten können. Maria Taylor rückt damit ein wenig aus dem Schatten ihres Ex-Freundes, der bei einer weiteren musikalischen Entwicklung bald nur noch eine Fußnote in ihrem Lebenslauf sein wird.
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