Rezension
Kishi Bashi
Lighght
Highlights: The Ballad Of Mr. Steak // Carry On Phenomenon // Hahaha Pt. 2
Genre: Indiepop
Sounds Like: Of Montreal // Owen Pallett
VÖ: 16.05.2014
Sowas! Da kann man als Musiker nicht mal mehr einen harmlosen Song über ein saftiges Steak wie „The Ballad Of Mr. Steak“ schreiben, ohne dass einem gleich Interpretationen um die Ohren gehauen werden, von wegen Libido und Vergänglichkeit der Lustbefriedigung und so. Aber vielleicht traut man einem Musiker mit klassischer Ausbildung wie Kishi Bashi auch einfach nicht zu, einfach mal so den ersten Tanzflächenfüller überhaupt zu schreiben, der von Rindfleisch handelt?
Dabei weiß man eigentlich schon seit „151a“: Der Kaoru Ishibashi, der kann seine Geige zwar auch für zartfühlende Balladen gebrauchen – muss er aber nicht. Und macht er auf „Lighght“ noch weniger als vorher. Denn mit Kishi Bashi will er unterhalten, will er sich mit seiner Band auf der Bühne vergnügen, will er hin und wieder auch experimentieren. So spielt er immer mehr mit verschiedensten Geräuschen, lässt noch öfter als auf „151a“ Synthesizer zum Zuge kommen – und nimmt so immer wieder andere Umwege, um am Ende bei perfekten Popsongs rauszukommen.
Doch beschwerten wir uns 2013 noch, dass „151a“ teils etwas unfokussiert wäre und zum Ende hin abfiele, hält „Lighght“ durchgängig seine Qualität und changiert dabei noch nonchalant zwischen Indiedisco-Kandidaten („Mr. Steak“), fast komplett auf den typischen Geigensound verzichtenden Akustiksongs („Q & A“) und dem Zweiteiler „Hahaha“, der vielleicht noch nicht episch ist, aber zumindest andeutet, dass Herr Ishibashi vielleicht gerne mal einen richtig epischen Song schreiben würde. Bis dahin reicht es uns aber, wenn Kishi Bashi weiterhin seine eigene kleine Nische im Indiepop besetzt hält – da glauben wir ihm dann auch, dass er manchmal einfach nur über sein Abendessen singen will.
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