Rezension

Kasabian

48:13


Highlights: Treat // Glass // Bow
Genre: Indierock
Sounds Like: Franz Ferdinand // The Big Pink // Kings Of Leon // The Dandy Warhols

VÖ: 06.06.2014

Wie sehr doch ein erster Eindruck täuschen kann, zeigen aktuell Kasabian. Kurz nachdem mit „48:13“ ein Album angekündigt wurde, das mal auf andere Weise selbstbetitelt ist, nämlich mit der Spielzeit, veröffentlichte die Band die Singles „Eez-Eh“ und „Explodes“, die sehr dem derzeit beliebten Einschlag von vormaligen Indiebands folgen, irgendwas mit Synthesizern zu machen, was nach den 80ern klingt. Kasabian vergessen aber im Gegensatz zu Mando Diao und Co. nicht, die Gitarren zu benutzen. Kennt man „48:13“ in Gänze, ist es eigentlich ein recht typisches Kasabian-Album, was bedeutet, Indierock mit cleveren Spielereien, Melodien und Beats zu kombinieren.

Bestes Beispiel ist eines der Highlights des Albums, „Treat“, das bei „Acid Turkish Bath“ vom Vorgänger ansetzt und noch eine Schippe groovender ist. Die folgende spacige Ballade „Glass“ setzt an „Shelter From The Sun“ an. Mit solchen Songs zeigen Kasabian einmal mehr, dass sie mehr können als nur Stadionrock im Indieformat. Dieser findet sich auf „48:13“ auch, zum Beispiel zu Beginn mit „Bumblebee“, welches Festival-Hüpfgarantie bietet, oder dem an Oasis erinnernden und im Refrain starken „Bow“.

Kasabian überzeugten schon immer dadurch, verschiedene Stile in ihren Sound zu integrieren. Sei es die Verneigung vor dem Britpop oder die Affinität zu psychedelisch angehauchten Sixtiesballaden oder sogar – wie im Falle von „Doomsday“ – Ska-typischen Offbeats, die Briten finden immer Material für Neues, das so einfach klingt, dass die Frage aufkommt, warum nicht schon früher jemand genau diesen Song geschrieben hat. Zwar könnte die Verpackung von „48:13“ (pinkes Cover, pinkes Booklet, als Titel lediglich die einzelnen Songtitel und Längen) einfallsloser nicht sein – es erinnert an „Brothers“ von den Black Keys. Der Inhalt ist dafür aber umso abwechslungsreicher.

Klaus Porst

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