Rezension

I Am Kloot

Sky At Night


Highlights: To The Brink // Lately // I Still Do // Proof
Genre: Indie-Pop // "Songs Of Love And Astronomy"
Sounds Like: The Decemberists // Elbow // The Weakerthans // Elvis Costello

VÖ: 16.07.2010

Wer nicht gerade in einer hell erleuchteten Stadt unterwegs ist, oder wen ein bewölkter Himmel davon abhält, der sollte sich in der kommenden Nacht unbedingt ein paar Minuten Zeit nehmen und den Blick nach oben richten. Denn seien wir mal ehrlich: Wenn wir zu später Stunde in den Straßen unterwegs sind oder auch zu Hause am Schreibtisch sitzen, beachten wir viel zu selten den nächtlichen Himmel. Dabei laden die unzähligen Sterne, der Mond und die vielen blinkenden Satelliten doch geradezu zum Staunen ein.
I Am Kloot widmen dem Sternengewölbe darum auch ihr neues Albums. „Sky At Night“ heißt es, und steht, was nicht verwunderlich ist, ganz im Zeichen des Nachthimmels. So heißen die Titel beispielweise „Northern Skies“, „The Moon Is A Blind Eye“, oder auch „It´s Just The Night“.

Ein Album mit jeder Menge wunderschöner kleiner und großer Momente, wie zum Beispiel dem Streicherspiel in „To The Brink“, oder auch einfach nur einem gekrächzten „I´ve been hazy – LAZY“ im Song „Lately“, das Dank John Bramwells unverkennbarer Stimme ganz besonders im Ohr hängen bleibt. Melancholisch wirkt das Ganze, und dennoch irgendwie ermunternd.

Produziert wurde „Sky At Night“ von Guy Garvey und Craig Potter von Elbow. Dabei fungierten die beiden nicht lediglich als Produzenten, sondern viel mehr als Freunde von I Am Kloot. Guy Garvey sagte dazu: „It´s a pretty unique situation when you work with your favorite band in the world and you also see all your favorite people in the room.” Das merkt man dem Album an. Es ist durchdrängt von Harmonie und Warmherzigkeit.
John Bramwells Lyrics zeigen viel Einfühlungsvermögen für Außenstehende in der Gesellschaft. Ein Beispiel für seine ehrliche Musik bietet „To The Brink“, das von einem Mann erzählt, der einfach wieder zu lange alleine in der Kneipe gesessen hat, bis er sich schließlich entscheidet, sich auf den Heimweg zu machen. “You´re the guy on the bus // who´s not quite one of us // you hear laughter” singt Bramwell. Das einsetzende Streicher-Orchester gibt dem ergreifenden Gefühl den letzten Schliff.

Im Song “Fingerprints” singt John Bramwell: „I guess I have been singing all my live // Well that´s right // And that is fine”. Recht hat er. Er sollte noch lange weiter singen. Eine Late-Night-Astrologin im Fernsehen würde sagen: Die Sterne stehen gut für I Am Kloot. Ganz bestimmt.

 

Marlena Julia Dorniak

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