Rezension

Holy Fuck

LP


Highlights: Lovely Allen // The Pulse // Royal Gregory
Genre: Electro-Clash // Dance-Rock
Sounds Like: Disco-Fox // The Chemical Brothers // Von Spar

VÖ: 26.10.2007

„Meine Güte!“, denke ich heute Morgen beim Aufwachen. Die letzte Nacht war hart, aber gut! Da will man nichts ahnend auf einen mehr oder weniger gemütlichen Konzertabend und landet bei der besten Tanzveranstaltung der Stadt. Und wo gute Musik läuft, da muss man auch tanzen. Wild tanzen. Alle möglichen Dance–Hits wurden geremixt und einem laut ins Ohr gedonnert … von Shitdisco über Bloc Party, The Rapture und The Prodigy. Kaum ein Wunsch blieb offen. Hätte ich mir gestern schon HOLY FUCK angehört, dann hätte ich mir jedoch genau die für die Perfektionierung der Nacht dazu gewünscht.

Mit Shitdisco haben sie nicht nur den „Kraftausdruck“ im Namen gemeinsam: Auch bei HOLY FUCK bleibt man nicht unbewegt. Wilde elektronische Klänge treffen auf tanzbare Melodien. Da brettert das Schlagzeug harte, rohe Rhythmen heraus, über die sich die elektrische Gitarre und zarte Keyboardanschläge legen. Und genau das macht diese Band aus. Das ist keine Musik, die jemand alleine im vom Sonnenlicht abgedunkelten Raum vor dem Computer zusammengefrickelt hat. Das sind elektronische Kracher, die mit echten Instrumenten von echten Menschen real eingespielt wurden. Das ist klassischer cooler Rock gepaart mit lässigem Elektronic.

Im Song „Lovely Allen“ können sie auch bedächtigere Melodien anschlagen. Das heißt nicht, dass die Musik leise und der Sound dünn wird. Da brettern Polarkreis-18-ähnliche Klangwände auf einen ein, dass man bei dem dichten Gewirr fast schon Gänsehaut bekommen kann. Und die schrubbelnde Gitarre, die den Song beendet, passt perfekt.

Dann die den Songtitel treffenden pulsierenden Klänge bei „The Pulse“, die diesen direkt beschleunigen und das Herz schneller schlagen lassen. Wenn in den Songs mal Vocals sind, dienen diese nicht um einen Text mitzuteilen, sondern eher als zusätzliches Instrument. So wie die urschreiartigen Laute in „Super Inuit“, die zwischen den schnellen elektronischen Beats aus der Tiefe kommen. Oder wie beim Song „Royal Gregory“, mit seiner fast schon poppigen Melodie, bei dem der Gesang einen echoartigen, unverständlichen Hintergrundklang bildet.

Bei „Safari“ denkt man sich tatsächlich in die Wildnis. Allerdings nicht in die reale, sondern als Spielfigur in ein Gameboyspiel, die vor rücksichtslosen Tieren davon laufen muss und dabei nebenbei noch Bonuspunkte zu sammeln hat. Nach 4:22 Minuten besiegt man schließlich den Endgegner und erreicht das nächste Level.

HOLY FUCK! Das ist so heiß, dass sogar mein Media–Player, der die Albuminfos aus dem Internet heraus gesucht hat, den Namen mit heiligen 4 Sternchen zensiert…

Marlena Julia Dorniak

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