Rezension
Green Day
Father Of All...
Highlights: Meet Me On The Roof // Stab You In The Heart // Graffitia
Genre: (Pop-)Punk
Sounds Like: Foxboro Hot Tubs // The Offspring // The Undertones // The Buzzcocks
VÖ: 07.02.2020
Brainstorming-Time! Selbst wenn man sich das böse MF-Wort am Ende des Albumtitels „Father Of All...“ wegdenkt, bleibt ja noch viel, was man mit dem Begriff „Vater“ verbinden kann. Klar, Weisheit, Schutz, bla bla blubb. Ist man aber Teil der nie wirklich älter werdenden pubertierenden Green-Day-Zielgruppe, verbindet man mit seinem Erzeuger wahrscheinlich: Uncoolheit. Und ein nach menschlichen Maßstäben unvorstellbar hohes Alter (>30).
Auf Green Day und ihr mittlerweile elftes Studioalbum (fasst man die 2012er Ausfall-Trilogie „¡Uno!“, „¡Dos!“, „¡Tré!“ zu einem zusammen) trifft das mal zu, mal auch wieder nicht. Dass Billie Joe Armstrong, Mike Dirnt und Tré Cool übernächstes Jahr zum fünften Mal nullen – halb so wild, das taten die Stones irgendwann letztes Jahrtausend auch. Denn wo dieser Altersvorsprung Green Day perfekt in die Karten spielt: Kaum ein jugendlicher Hörer wird allzu schnell merken, wie sehr – wenn auch gelungen – „Stab You In The Heart“ von „Achy Breaky Heart“ im Speziellen und dem 12-Takt-Bluesschema im Allgemeinen mopst. Und zumindest Armstrong ist sich seiner an sich uncoolen Altersjugendlichkeit so sehr bewusst, dass er den abgehalftert-schleimigen Motorrad-Stuntmann im Video zu „Meet Me On The Roof“ selbst spielt.
Aber apropos „Meet Me On The Roof“: Das zeigt immerhin auch, wie wenig sich Green Day dann doch um Abnutzungserscheinungen sorgen, so unverschämt fröhlich und hitverdächtig, wie der Track springteufelähnlich aus der Mitte des Albums hervorhüpft. Dessen Poppigkeit würde Altpunks wahrscheinlich genauso sehr vor Wut das Dosenbier in der Faust zerdrücken lassen wie Armstrongs Falsett-Gesang im Titeltrack. Alle anderen freuen sich, dass das Trio zwar mit Sicherheit nicht, wie im Vorfeld angegeben, seinen Stil revolutioniert, aber dafür den einen oder anderen neuen Einfluss zulässt, unter anderem sich selbst in der immer noch frischen „Warning“-Phase der Band. Zu „Grandfather Of All...“ scheint es Gott sei Dank noch eine ganze Weile zu dauern.
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