Rezension

Foo Fighters

Wasting Light


Highlights: Bridge Is Burning // Rope // Dear Rosemary // White Limo // I Should Have Known
Genre: Rock
Sounds Like: Incubus // Pearl Jam // Queens Of The Stone Age

VÖ: 08.04.2011

So ganz lassen können sie es dann doch nicht. Nachdem Dave Grohl im September 2008 eine Bandpause auf unbestimmte Zeit verkündet hat, mussten die Fans doch nur ein klein wenig länger auf das nächste Album warten als üblich. Die kurze Pause hat die Band zur Regeneration mit der Familie genutzt, um sich danach musikalisch umzuorientieren. „Wasting Lights“ ist laut Grohl das härteste Album, das die Foo Fighters bisher aufgenommen haben – und da hat er durchaus Recht. Entstanden ist „Wasting Lights“, in dem Gitarrist Pat Smear das erste Mal als festes Bandmitglied dabei ist, unter Regie von Nevermind-Produzent und Garbage-Mitglied Butch Vig komplett analog in – Trommelwirbel – Daves Garage.

In den ersten Augenblicken des ersten Tracks „Bridge Is Burning“ könnte man kurzzeitig annehmen, man hätte anstelle der neuen Foo-Fighters-Scheibe eine CD von Rage Against The Machine erwischt. Dieser Effekt verpufft in der Sekunde, in der sich der Song wandelt und Grohl und seine Mannen uns etwas richtig Treibendes um die Ohren hauen, insbesondere auch dank der gewohnt starken Percussionleistung von Taylor Hawkins. Im Gegensatz zu anderen Alben ist der Opener diesmal nicht mit dem radiotauglichsten Song gleichzusetzen. Den bekommen wir mit der großartigen Single „Rope“ direkt im Anschluss, bei dem man direkt spürt, wie es sich anfühlen wird, den Refrain in der kommenden Festivalsaison laut mitzusingen und zum Gitarrensolo die Luftgitarre auszupacken. Und so kann man in dem ebenso stadiontauglichen „Dear Rosemarie“ direkt weiter machen, in dem Hüsker-Dü-Gründer Bob Mould und Dave Grohl im Duett der Hörerschaft richtig einheizen. Mit dem folgenden „White Limo“ wollen die Familienväter unmissverständlich zeigen, dass sie noch richtig aggressiv rocken können. Gitarren kämpfen bis zum letzten Tropfen Blut und der ungewohnte Screamo lässt das Ganze ins Metalgenre kippen. Und das ist ganz großer Spaß. Das Tempo wird bis zum letzten Viertel des Albums hoch gehalten, wodurch auch etwas uninspiriertere Füllsongs wie „Back And Force“ und „A Matter Of Time“ noch eine ganz gute Figur abgeben. Für Freunde der Nostalgie gibt es dann noch eine kleine Perle: In dem eher nachdenklichen „I Should Have Known“ darf Grohls alter Weggefährte Krist Novoselic ein paar fette Basslinien zusteuern.

Endlich kann man mit den Foo Fighters wieder richtig Spaß haben. Das Fehlen von ein oder zwei Songs, die „Learn To Fly“ und „Everlong“ das Wasser reichen könnten, wird durch die Leistungsdichte mehr als ausgeglichen. „Wasting Lights“ kommt damit einer Wiederbelebung gleich.

Marcel Eike

Sehen


Video zu "Rope"

Finden


Bye-Bye



Am 5. Januar 2021 haben wir éclat eingestellt. Mehr Infos hierzu gibt es auf unserer Startseite!