Rezension

Bibio

A Mineral Love


Highlights: Petals // Raxeira
Genre: Electronica // Folk
Sounds Like: Boards Of Canada // Tame Impala // Phoenix

VÖ: 01.04.2016

Bibio ist irgendwie viel zu unbekannt gemessen daran, wie super er ist. Interessant eigentlich, dass er in den USA viel beliebter und bekannter ist als in Europa, obgleich er doch aus dem UK stammt und auf dem großartigen Label Warp Kollegen wie Aphex Twin oder Boards Of Canada beheimatet sind. Bibio aka Stephen Wilkinson sortiert sich dort gut ein in Sachen künstlerischer Anspruch. Seine Musik ist stets die Mischung zwischen Folk, Gitarre und entspanntem Elektro – etwa zwischen Nick Drake und Boards Of Canada. War sie qualitativ auch bislang.

Auf "A Mineral Love" ist sie das auch vom Klang her noch, hochqualitativ die Aufnahme, atmosphärisch der Sound, einzig: das Songwriting ist nicht mehr so gut wie gewohnt. Bibio klingt noch nach Bibio, doch die Songs drängen sich nicht mehr in den Vordergrund und bestehen vor dem eigenen Sound, den er aufbaut. Vielmehr drängen sie sich in den Hintergrund, und die Falle, die Bibios Musik immer besaß, geht ganz weit auf: Die Falle zur Lounge-Musik, zum Chill-Elektro. Bibios Musik war schon immer Wohlfühlmusik, entspannt, perfekt zum Relaxen, aber immer auch anregend.

"A Mineral Love" verfehlt diesen Anspruch, plätschert, wie man leider sagen muss, vor sich hin, verkommt zu – wenn auch guter – Hintergrundmusik, vor allem gen Ende der Platte. "Petals", der erste Song, ist klar der beste der Platte – er ist Bibio in ganz stark. "Raxeira" ist schon kein übermäßig guter Song des Künstlers, aber eines der Highlights der Platte. Bibio bleibt ein spannender Künstler, aber mehr wegen dem, was er sich in der Vergangenheit erschaffen hat. Hoffentlich füllt er diesen Raum in Zukunft wieder mehr aus.

Daniel Waldhuber

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