Rezension

Angus & Julia Stone

Angus & Julia Stone


Highlights: A Heartbreak // Get Home // Wherever You Are // Heart Beats Slow
Genre: Folkpop
Sounds Like: Iron And Wine // Belle And Sebastian // Kings Of Convenience

VÖ: 01.08.2014

Es dürfte allgemein bekannt sein, dass der amerikanische Musikproduzent Rick Rubin zweifelsfrei zu einem der besten seines Faches gehört. Neu dagegen ist, dass er nun auch unter die Überredungskünstler gegangen ist. So ist es allein ihm zu verdanken, dass uns ein drittes Album des australischen Folkpop-Duos Angus & Julia Stone vergönnt ist. Schließlich war es Rubin persönlich, der die beiden Geschwister überzeugen konnte, ein weiteres Album aufzunehmen, was diese bis dahin eigentlich gar nicht auf ihrer To-do-Liste stehen hatten. Vielmehr wollten sie sich nach den gemeinsamen Erfolgsalben „A Book Like This“ (2007) und „Down The Way“ (2010) im Grunde nur noch auf ihre Solokarrieren konzentrieren.

Glücklicherweise war da aber noch Rick Rubin, der Angus & Julia Stones Musik zufällig auf einer Party zu hören bekam und daraufhin mit den beiden in Kontakt trat, um sie von einer Zusammenarbeit mit ihm zu überzeugen. Welche Argumente Rubin letztendlich anbrachte, wissen wohl nur die Beteiligten untereinander, doch egal wie, letzten Endes ist es ihm gelungen, sie für ein weiteres Album zu gewinnen, ohne dass die beiden zum damaligen Zeitpunkt auch nur die geringste Ahnung hatten, wie sich das Ganze entwickeln würde.

Am Ende herausgekommen sind insgesamt 13 Songs, die sich nahtlos in den bisherigen Sound der beiden Stones einreihen, dennoch eine gewisse Reife und Weiterentwicklung erkennen lassen. Während bei den beiden Vorgängeralben noch jeder für sich an neuen Songs arbeitete, schrieben sie dieses Mal fast ausschließlich gemeinsam an neuer Musik und Texten. Diese Tatsache lässt die beiden noch näher aneinanderrücken, was vor allem im melancholisch klingenden Song „Heart Beats Slow“ deutlich wird, wenn beide gemeinsam, inspiriert vom jeweils langsamen Herzschlag des anderen, einer langjährigen Liebschaft Lebwohl sagen.

Aber auch an früheren Demos, die es damals nicht auf die Soloalben der beiden geschafft hatten, wurde nun erneut gemeinsam gearbeitet, wie beispielsweise an Julias wundervollem „Wherever You Are“. Ebenso am Stück „Get Home“, welches Angus damals in New York im Zuge der Aufnahmen zu seinem Debüt „Broken Brights“ aufgenommen hat, erst jetzt durch Julias sanft klingende Stimme vollendet wurde und so deutlich hörbar macht, was die beiden als großen Gewinn ihres dritten Albums mitnehmen: „Wir hatten uns noch nie so mit den Songs des anderen beschäftigt wie auf diesem Album. Ich glaube wir hatten genug Abstand gewonnen, um einander wirklich zuzuhören und die Ideen, Gedanken und Gefühle des anderen zu würdigen.“

So kann Produzent Rick Rubin am Ende mit dem selbstbetitelten Album von Angus & Julia Stone nicht nur ein weiteres Album in seiner Diskographie verbuchen, sondern hat vielmehr auch maßgeblich dazu beigetragen, dass sich zwei Geschwister musikalisch noch näher gekommen sind, als man es je hätte vermuten können. Eine Tatsache, die alle Beteiligten nochmals ein bisschen größer macht, als sie eigentlich eh schon sind.

Benjamin Schneider

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