Rezension
Yeah Yeah Yeahs
Mosquito
Highlights: Sacrilege // Subway // Wedding Song
Genre: Glam-Punk-Pop
Sounds Like: Siouxsie & The Banshees // Gossip // Glass Candy And The Shattered Theater
VÖ: 12.04.2013
Eine Auszeichnung ist den Yeah Yeah Yeahs mit ihrem neuen Album "Mosquito" auf jeden Fall schon einmal sicher: Die für das geschmackloseste – man könnte sogar sagen das hässlichste – Albumcover des Jahres. Was sie sich dabei gedacht haben, als sie eine Computergrafik mit einem nackten Baby, das vom giftgrünen YYYs Wackelpudding genascht hat und dafür zur Strafe von einem Monstermoskito in den Hintern gestochen wird, kann man beispielsweise bei den Kollegen vom Rolling Stone nachlesen. Das Ganze ist jedenfalls, wie auch die Frisur des Babys: Haarsträubend.
Apropos Frisur. Die markanten schwarzen Haare von Frontfrau Karen O sind einem blonden Bob gewichen, was im Internet bereits für Furore und Diskussionen bei Nachahmerinnen der Style-Ikone sorgt. Und auch sonst hat sich am gesamten Stil der Band etwas getan. Neben dem gewohnt krachigen Rocksound gibt es auch Dubstep-Einflüsse, einen Gospelchor, einige balladeske ruhige Songs und sogar einen Rap-Part zu hören.
Nach dem besten Song des Albums muss man nicht lange suchen. Der kommt nämlich gleich an erster Stelle mit "Sacrilege". Mit der Energie, die dieser Song vorlegt, haben es die Nachfolger erstmal schwer. Zwischen ein paar erheiternden Momenten plätschern viele der Lieder geradezu im Hintergrund dahin und bleiben unbemerkt; bis "Buried Alive" kommt und die Aufmerksamkeit – im negativen Sinne – an sich reißt. Produziert wurde der Song von James Murphy (LCD Soundsystem) und klingt dabei erstaunlicherweise nach einer Co-Produktion mit Linkin Park. Nach einem melodischen Teil kommt ein wilder Rap-Part (Dr. Octagon), darauf folgt Karen Os verzerrter Gesang, untermalt von einer ebenfalls verzerrten E-Gitarre. Mit über fünf Minuten ist der schlimmste Song dann auch gleich einer der längsten des Albums. Da möchte man doch fast lieber lebendig begraben werden. Oder schaltet schnell eins weiter. Denn "Always", der nächste Song, mildert mit seiner Belanglosigkeit wieder ein wenig die Stimmung.
Nach einigen Hördurchgängen kristallisieren sich dann aber doch noch ein paar Glanzstücke aus "Mosquito" heraus. So zum Beispiel der Titeltrack, in dem Karen O Mücken-Summgeräusche zum Besten gibt, oder der im Vergleich dazu sehr ruhige "Wedding Song", der das Album schließt. Alleine diese zwei Songs zeigen, wie abwechslungsreich das vierte Album der Yeah Yeah Yeahs geworden ist. Ob das gut ist, muss jeder für sich entscheiden. Nach einem roten Faden wird man aber wohl vergeblich suchen.
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