Rezension

Wakey Wakey

Homeless Poets


Highlights: Adam & Eve
Genre: Pop
Sounds Like: Keane // Frightened Rabbit

VÖ: 25.09.2015

Michael Grubbs hat Einiges wieder gutzumachen. 2010 hat er der Musikwelt mit „Almost Everything I Wish I'd Said The Last Time I Saw You“ ein wunderschönes Album geschenkt, das gerade so war, wie Pop sein sollte: Eingängige Melodien, schöne Texte und genau die richtige Portion Pathos. Das letzte Album war dann aber eine große Enttäuschung: zu kitschig, gleichzeitig zu platt. Jetzt soll im Frühjahr 2016 mit „Overreactivist“ die nächste Platte von Wakey! Wakey! erscheinen und mit „Homeless Poets“ kommt jetzt schon einmal ein kleiner Vorgeschmack, der die Gemüter beruhigen soll.

Drei Lieder sind natürlich eigentlich ein bisschen wenig für ein richtiges Friedensangebot. Aber wenn „Homeless Poets“ tatsächlich repräsentativ für das kommende Album sein sollte, darf man wieder Großes von Michael Grubbs erwarten. „Adam & Eve“, „Golden“ und der Titeltrack „Homeless Poets“ sind genau das, was man sich erhofft hatte. Vor allem „Adam & Eve“ hat diese wundervolle Art von unkitschigem Pathos, der mit herzzerreißenden Geigen, dezentem Hintergrundgesang und Klaviermelodien direkt in Kopf und Herz geht. Und dann dieser Text nun wieder! I'll be Adam if you'll be Eve / and we can start it over.

Dass das abschließende „Golden“ am deutlichsten an „Almost Everything...“ erinnert, hat einen einfachen Grund: Es ist kurz nach den Aufnahmen zu besagtem Album entstanden. Grubbs spielt das Lied schon seit ein paar Jahren bei Livekonzerten und auch im Internet geistert der Song umher. Ob „Golden“ wirklich als Vorbote für „Overreactivist“ gewertet werden darf, ist also fraglich. Aber wenn die offizielle Veröffentlichung ein Zeichen dafür ist, dass Wakey! Wakey! sich wieder auf ihre alten Stärken berufen und das letzte Album vergessen machen wollen, kann es auf jeden Fall als musikalischer Olivenzweig gewertet werden.

Lisa Dücker

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Teaser "Adam & Eve"
Teaser "Golden"
Lyricvideo zu "Homeless Poets"

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