Rezension

Tomahawk

Oddfellows


Highlights: I.O.U // Waratorium
Genre: Noiserock
Sounds Like: Melvins // Liars // Jesus Lizard

VÖ: 01.02.2013

Unterbeschäftigt ist Mike Patton wahrlich nicht. Wo andere Bands schon einmal Jahrzehnte brauchen, um Album drei auf zwei folgen zu lassen, lassen sich bei Patton mehrere Dutzend Projekte zählen, die je nach Lust und Laune wiederbelebt werden, sei es zur Vertonung von Kochbüchern, Filmsoundtracks oder italienischen Westernschlagern. Die meisten Menschen dürfte er durch sein Engagement als Sänger der Band Faith No More erreicht haben, die Mitte der achtziger bis in die späten neunziger Jahre hinein mit einer wilden Mischung aus HipHop, Rock und Pop Erfolge feierte. Aktuell ist zurzeit die Wiederauflage von Tomahawk, deren viertes Album „Oddfellows“ gerade erscheint. Natürlich ist auch dieses Album keine leichte Kost fürs Frühstücksprogramm, dennoch muss man keinen sehr speziellen Geschmack haben, um sich für Songs wie „Stone Letter“ oder „I.O.U“ begeistern zu können.

Tomahawk ist so etwas wie die Noiserockspielwiese für Patton. Man bedient sich bei Altbekanntem (Black Sabbath, die 70er allgemein) oder dem, was die Hauptbands der Mitglieder sonst so hergeben (Melvins, Jesus Lizard). Neben der pattonschen Interpretation von Garagenrock („South Paw“) werden sogar Ausflüge ins balladeske („I.O.U“) oder den Teil der 70er/Anfang-80er hörbar, der nur in Schwarz-Weiß-Fabrikhallenbildbändern darstellbar ist. Trotzdem herrscht keine Retromania – man hört „Oddfellows“ an, dass hier ein Musiker, der sowieso macht, was er will, zusammen mit ein paar befreundeten Kollegen seinen Lieblingssounds huldigt. Und so klingt das Album, wie es auch schon der Titel suggeriert – wie eine Ansammlung etwas kauziger Melodien, die aber dennoch gern gesehen, beziehungsweise gehört werden.

Klaus Porst

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"Oddfellows" im Stream
www.brooklynvegan.com

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