Rezension

Those Dancing Days

In Our Space Hero Suits


Highlights: Run Run // Hitten // Home Sweet Home // Those Dancing Days
Genre: Schwedischer Mädchen-Indie-Pop
Sounds Like: Britta Persson // Veronica Maggio

VÖ: 04.10.2008

„Das klingt ja nett!“, denkt man sich so beim Anhören von „In Our Space Hero Suits“. Das trifft es ziemlich genau. Those Dancing Days machen nette Musik. Es scheint, als wollten sie niemanden so recht stören, aber auch nicht alle in Ruhe lassen. Sie sind einfach fünf nette Mädchen, die sich, im ohnehin musikbegeisterten und musikfördernden Schweden, anscheinend bei Pyjama-Partys oder kalten Nachmittagen nach der Schule langweilten und begannen, gemeinsam Songs zu schreiben. Gitarre, Bass, Vocals, Drums und Synthies. Das bietet mehr als genug Grundlagen, um fröhliche Melodien zu basteln.

Das eigentlich Aufregende an ihnen ist dann eher, was sich durch diese Melodien bei ihnen verändert hat. In ihrer Heimat wurde „Hitten“ zu einem kleinen Hit. Plötzlich outeten sich die Lehrer in der Schule als ihre Fans und die Mädels durften in Clubs auftreten, in die sie sonst wegen Altersbeschränkungen noch gar nicht hinein gedurft hätten. Aber die Frage ist nun, wie lange die rosa Flausch-Wolke des kleinen Erfolgs um sie noch umgibt...

„Run Run“ hat durchaus ähnliche Radiokompatibilität wie auch „Hitten“ und die Albumsingle „Home Sweet Home“ bietet einen goldigen Text, den man einfach und gerne mitträllern kann. („Home Sweet Home / I´ve Been Away For Too Long / Home Sweet Home / This Is Where I Belong”). “Duet Under Water” beginnt abwechslungsreich mit rhythmusreichem Klopfen, Klatschen und Klimpern, mit dem Einsetzen des Gesangs wird dann jedoch alles leider wieder recht eintönig. Nicht, dass Linnea Jönssons Stimme langweilig wäre, ganz im Gegenteil, sie könnte bestimmt mit den meisten derzeitigen Pop-Kolleginnen mithalten, aber irgendwie fehlt die Power dahinter, der Ausdruck, dass sie etwas zu sagen hat mit dem, was sie da singt. Wenn nun zum Beispiel Amy Winehouse „Actionman“ übernehmen würde und heraus singen würde: „Still I Don´t Lie When I Say / I Love You / But I`m A Girl That Needs Some Action / You Are Not My Actionman Anymore / Still I Don´t Lie When I Say / I Love You”, dann würde das 100% dramatisch beim Publikum ankommen. Wenn aber diese lieben Mädchen es mit so wenig Action darbieten, wie sie es tun, wirkt das genauso unglaubwürdig wie eine 13-jährige, die über die Probleme einer reifen Frau singt.

Der Song „Those Dancing Days“ beginnt mit elektronischen Tönen, es folgen Trommeln und ein heiterer Text: „Living For Music / Living In A Dance / Music For Live / Those Dancing Days“. Es wirkt einfach alles echt und ehrlich und scheint genau das Lebensgefühl der 5 Mädchen zu treffen. Vielleicht bringen sie live ihre Songs mit mehr Elan rüber, vielleicht müssen sie aber auch selber erstmal etwas heranreifen. Bis dahin kann man gespannt sein, ob man nochmal was von ihnen hören wird. An poppigen Melodien mangelt es ihnen ja nicht.

Marlena Julia Dorniak

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