Rezension

Those Dancing Days

Daydreams And Nightmares


Highlights: I'll Be Yours // Dream About Me // Help Me Close My Eyes // One Day Forever
Genre: Indie-Pop
Sounds Like: The Pipettes // Shout Out Louds // Veronica Maggio

VÖ: 25.02.2011

Die schwedische Mädchenbande der Those Dancing Days ist zurück. Fröhlich wie eh und je klingt sie. Der Wiedererkennungswert ist groß, immer noch gibt es massenweise gute Melodien, Pop-Songs, die zum Mitsingen einladen, aber es wird noch einer drauf gesetzt: Sie haben dazu gelernt, kommen nun mit mehr Dynamik und Experimentierfreude daher. Dazu beigetragen hat sicherlich das viele Touren in den letzten Jahren. Fast überall auf der Welt waren sie zu Gast, ob in Russland, Japan, China oder Afrika – das Publikum empfing sie erfreut. Die Einflüsse, die sie vom vielen Touren mitgenommen haben, haben sie in ihren neuen Songs verarbeitet.

Sie haben sich nicht bewusst dazu entschieden, ihren Sound zu verändern, sagt Cissi Efraimsson, Drummerin der Band. Es sei einfach so passiert. Nun gibt es also nicht mehr nur nette Mädchen-Songs, sondern auch derbere, mit quietschenden Synthies und krächzenden Gitrarrenriffs nach vorne gehende, wie „Fuckarias“ einer ist. In „Forest Of Love“ klingt Sängerin Linnea Jönsson dann stellenweise sogar nach ihrer Kollegin Pink – natürlich nur, was die Stärke der Stimme angeht und auf eine unnervige Art und Weise (nix gegen Pink!). In „I´ll Be Yours“ erinnert das Hintergrundgekreische stellenweise an die Aufnahmen von Karen O and The Kids. Ähnlich phantasievoll wie im dazugehörigen Film „Where The Wild Things Are“ geht es auch bei Those Dancing Days zu. Die Songs handeln vor allem von der Macht der Vorstellungskraft: Von Wünschen und Hoffnungen für die Zukunft, und natürlich von jeglicher Art von Träumen, wie schon der Albumtitel verrät: „Daydreams And Nightmares“.

An den Songs des neuen Albums hat jede der fünf geschrieben. Die einzelnen Teile wurden dann im Studio zusammengebracht und gemeinsam erarbeitet. Symbolisch dafür steht auch das Albumcover. Es zeigt die Mädchen, alle in weiß gekleidet und geschminkt, mit aufgemalten großen grünen Augen, einer Nase und einem roten Mund auf ihren eigenen Gesichtern. Die fünf einzelnen Köpfe ergeben dadurch ein gemeinsames Gesicht, das Gesicht der Those Dancing Days. Es versinnbildlicht den Zusammenhalt der Band, die gemeinsam durch dick und dünn gegangen ist und das auch in Zukunft tun wird. „Gemeinsam sind wir stärker!“, sagten sie dazu in einem Interview.

Auch die Zusammenarbeit mit anderen macht sie stärker. So gibt es im letzten Song des Albums einen Gastauftritt von The-Maccabees-Sänger Orlando Weeks. Die männliche Stimme im Duett tut „One Day Forever” gut. Die einfache, aber eingängige Gitarrenmelodie und das schöne Glockenspiel ebenfalls. So kommt es, dass der letzte Song des Albums der beste ist. Aber sich bis dahin durchzuhören, lohnt sich definitiv auch!

Marlena Julia Dorniak

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