Einst als Protestband und wegen des Todes des von Gründer Efrim Menuck geliebten Hundes, dem er ein Album widmen wollte, gegründet, haben A Silver Mt. Zion (die Schreibweise variiert von Album zu Album) mittlerweile sechs Alben und einige EPs veröffentlicht. Nun erscheint Longplayer Nummer sieben des Godspeed-You!-Black-Emperor-Ablegers und präsentiert sich, für eine Protestband üblich, als sehr unbequem.

Kernunterschied zu genannten Godspeed You! Black Emperor ist die Verwendung von Gesangsparts, die mittlerweile sehr zentrales Element bei A Silver Mt. Zion sind – und gleichzeitig größter Kritikpunkt. Nicht jeder kommt mit dem meist schiefen Jammergesang Menucks klar, dessen stimmliche Unförmigkeit zum musikalischen Chaos der Band allerdings recht gut passt. Ansonsten ist „Fuck Off Get Free We Pour Light On Everything“ ungefähr so, wie man es erwartet hätte – noch schwerer, noch kompromissloser als der Vorgänger, immer deutlicher zwischen Extremen schwankend. Waren die ersten Alben der Band noch homogene melancholische, aber ruhige Werke, blasen anno 2014 Bass, Gitarre und Schlagzeug zum Inferno. Gerade der titelgebende Opener bricht ein ums andere Mal aus – um jedoch neben all der Schwere und Weltschmerz auch immer ein Funken Hoffnung zu versprühen. Diese wird meist durch den mehrstimmigen Gesang der weiblichen Bandmitglieder in Szene gesetzt.

A Silver Mt. Zion sind nach wie vor die „Rock“band, die Streicher nicht als Pathos- oder Überbrückungselement einsetzt, sondern als normalen Bestandteil der Musik. Sie dienen nicht der Untermalung, sondern tragen den Sound der Band mit – seien es nun ruhige Stücke oder eben die benannten Ausbrüche. Dies zeichnet auch „Fuck Off Get Free We Pour Light On Everything“ aus und macht die Kanadier so einzigartig – wenngleich auch im Verbund mit Godspeed You! Black Emperor, die soundtechnisch mittlerweile auf gleicher Linie liegen.

Klaus Porst

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