Rezension
The Lemonheads
The Lemonheads
Highlights: Poughkeepsie // Pittsburgh // No Backbone
Genre: College Rock
Sounds Like: Evan Dando // Dinosaur Jr. // Built To Spill
VÖ: 29.09.2006
Die Lemonheads waren schon lange eigentlich nur Evan Dando und einige Mitmusiker, insofern tut es nicht weh, dass zum Veröffentlichungs-„Comeback“ dieses Jahr, die Lemonheads Evan Dando, Bill Stevenson (Descendents, Black Flag) und Karl Alvarez (Descendents) sind; besonders nicht, wenn bei „No Backbone“ J. Mascis an der Lead-Gitarre mitwirkt.
Selbst so entwickelt sich das selbstbetitelte Comeback zu einem nostalgischen Ausflug in die frühen 90er des vergangenen Jahrhunderts. Von „Black Gown“ bis „December“ fügen die elf Songs sich perfekt ein in den Backkatalog der Lemonheads. Wie auch live folgt ein hymnischer Indie-Hit auf den nächsten, das Gefühl stimmt und die Umsetzung sowieso.
Dass hier vielleicht dennoch mehr entsteht als nur ein nostalgisches Revival oder ein Altersalbum von Dando, das, weil es rockt, unter dem Namen Lemonheads erscheint, ergibt sich, wenn man bedenkt, dass Drummer Bill Stevenson für die Songs „Steve’s Boy“ und „Become The Enemy“ verantwortlich zeichnet. Dies sind nicht die besten Lieder auf „The Lemonheads“, aber sie fügen sich so harmonisch ein, dass man hier vielleicht tatsächlich die Lemonheads des 21. Jahrhunderts zu hören scheint.
Wenn Peter Bjorn and John eine Indiepop-Hymne des Jahres 2006 geschrieben haben, dann legen Dando und Konsorten hier elf Indierock-Hymnen vor, so wie sie – also er – schon viele aufgenommen haben. Das erfreut, denn es war nicht unbedingt zu erwarten nach seinem, je nach Ansicht, mediokrem oder genialem Solo-Album, das vor allem seinem Titel Ausdruck verlieh: „Baby I’m Bored“. Das war 2003 nicht schlecht, aber hängen blieb davon gar nichts. Es ist gut, einen Dando wiederzuhaben, der rockt und im Emo-Einerlei von chemischen Romanzen, panischen Disko-Besuchern und Konsorten zeigt, das College-Rock – selbst wenn er von einem End-Dreißiger kommt – mitreißen und bewegen kann. Halleluja. Evan, mach weiter, bitte!
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