The Leisure Society sind eine Band, die für das, was sie tun, mit ihrem Namen stehen. Die Musik ist schöner, weitläufiger Folk voller Bläser, einprägsam mitsingbaren Parts, genau das Richtige, um mit Freunden im Sommer im Park vor sich hinzudüdeln. Und eine Society, das ist die Band im Prinzip selbst, gehören sie doch zu Full Time Hobby, einem kollektivartigen Label aus Brighton, bestehend aus einem Haufen Freunde, vieler Menschen, die Lust haben, schöne Musik zu machen. The Leisure Society sind ein Teil des Haufens, und „The Fine Art Of Hanging On“ – welch passender Titel – ist schon ihre vierte Platte.

Was die Band auszeichnet, ist, dass ihr Folk Leichtigkeit und Schwermut nahezu spielerisch verbindet. „The Fine Art Of Hanging On“ eignet sich schön zum Hangout im Park, ist aber noch viel mehr als das. Nick Hemmings persönliche Texte, tiefe Arrangements mit Bläsern und Streichern – The Leisure Society kommen zwar aus der Folkecke, machen manchmal aber auch einfach sehr gute Popmusik. Hemming hat „The Fine Art Of Hanging On“ mit einem durchgehenden Thema versehen, dem, an etwas festzuhalten, sei es „eine Beziehung, eine Karriere, oder das Leben selbst“. Ein Freund Hemmings kämpfte während der Entstehung der Platte mit einer Krebserkrankung, durch Zusenden von rohen Demos machte Hemming ihm Mut, er wiederum gab Feedback, so wurde das Band zwischen den beiden noch enger. Dass der Freund den Kampf verlor, gibt der Platte eine zusätzliche Schwere, doch ist er nun auf ihr für immer präsent.

Der letzte Song „As The Shadows Form“ handelt schließlich explizit vom Tod und gibt dem Album einen nachdenklichen Nachgeschmack. Stilecht mit sanften, schweren Bläsern endet das Album, das nicht die größten Sommerhits der Band enthält, dafür aber vielleicht auf Albumlänge am überzeugendsten ist.

Daniel Waldhuber

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