Rezension

The Flaming Lips
With A Little Help From My Fwends
Highlights: Lucy In The Sky With Diamonds // Getting Better // A Day In The Life
Genre: Psychedelic Rock
Sounds Like: The Beatles // The Flaming Lips // Animal Collective
VÖ: 31.10.2014

Cover-Songs sind die eine Sache. Aber ein gesamtes Cover-Album? Die Flaming Lips begeben sich mit ihrer neuesten Veröffentlichung „With A Little Help From My Fwends“ auf relatives Neuland. Und nehmen sich dann auch nicht weniger als einen Meilenstein vor – „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band“, eines der zurecht höchstgelobten Alben der Beatles. Das passt natürlich, ist es doch das wohl psychedelischste Album der Band, somit ein gefundenes Fressen und wohl auch eine große Inspiration für die Psychedelic-Rock-Band aus Oklahoma.
Doch leider ist die Platte nicht mehr als ein neues Gimmick für die Plattensammlung von Flaming-Lips-Fans. Die Idee des Coveralbums ist schon fragwürdig, ihr Erfolg abhängig von der Umsetzung. Und diese ist leider anstrengend. Die großartigen Originalsongs sind einige Umdrehungen zu quirlig verwurstet worden, oft kaum noch hinter Geräuschen – oft eher Lärm – erkennbar. Mitunter klingt die Platte wie Animal Collective auf Speed, zu viele schräge Töne, zu wenig Musik dahinter erkennbar. Selbst wenn ein Song gar nicht allzu lärmig ist, ist er doch zu laut produziert, sodass die Höhen im Ohr zu schmerzen beginnen. Zu wenig positive Ausnahmen wie etwa „Getting Better“ stechen heraus. Jeder Song featured andere Künstler, etwa – wohl am öffentlichkeitswirksamsten – Miley Cyrus bei „Lucy In The Sky With Diamonds“ und „A Day In The Life“.
Unweigerlich schleicht sich das Gefühl ein, dass die Flaming Lips nur noch ein Apparat sind, um der Exzentrik des Wayne Coyne, Hauptfigur und Sänger der Band, eine Bühne zu bieten. Völlig egal, wer sonst so mitmacht, wurde dieses Jahr schließlich auch aus abstrusen Gründen einfach mal der langjährige Schlagzeuger Kliph Scurlock gefeuert. „With A Little Help From My Fwends“ ist leider viel Lärm um nichts. Die Originalsongs der Beatles sind eigentlich ausnahmslos genial. Das hier aber ist nicht genial, sondern unnötig. Schade. Denn die Beatles sind nunmal eine ganz gute Band. Warum also sollte man sich diese Platte anhören?
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