Rezension

The Dirty Nil

Master Volume


Highlights: Bathed In Light // Pain Of Infinity // Hit The Lights
Genre: Rock
Sounds Like: Pup // Billy Talent // The Bronx

VÖ: 14.09.2018

„Ooooh, a million impulse decisions tonight“. Danke, Dirty Nil, diese allererste Zeile von „Master Volume“ reicht ja eigentlich fast schon, um das komplette Album zu beschreiben: Man kennt das ja noch vom Debüt „Higher Power“: Zwar Hits von vorne bis hinten und mehr Energie, als die Abholzung des Hambacher Forsts je würde gewährleisten können, aber immer auch das Gefühl, als würde das Trio aus Ontario eigentlich zumindest Teile jeden Songs on the fly schreiben – hier mal ein übertriebenes Poser-Gitarrensolo, dort einfach mal „Fuck youuuu“ ins Mikro schreien, wenn der Text noch eine Bridge braucht.

Das bockt weiterhin gewaltig, da ist dann auch nur halb so schlimm, dass man all die Nuancen schon vom Vorgänger kennt: Die am besten möglichst schief mitzuschmetternden Refrains („Pain Of Infinity“), knackiger Punk wie in „Please, Please Me“, der wie das songgewordene Pendant dazu wirkt, bei Mario Kart zweieinhalb Minuten lang einen Turbopilz einzulösen, oder Songschemata wie in „Evil Side“, in denen der langsame Aufbau scheinbar nur ein Vorwand dafür ist, ab der Hälfte des Stücks unkontrolliert losschreddern zu dürfen. Aber okay – man erweitere als Rockband mal sein Spektrum, wenn man schon auf dem ersten Album Grunge, Punk, Metal, Indie und Hardcore zerpflückt hat.

So ist „Master Volume“ ein Album, das für sich gesehen genauso gut wie 2016 „Higher Power“ diverse Breakthrough-Awards hätte gewinnen können, jedoch auch nicht viel mehr als ein solider Nachfolger ist. Dazu noch einer, der nicht mal so wahrheitsgetreu wie oben genannte erste Songzeile bleibt. Einen Song „Auf Wiedersehen“ nennen? Nix da, Jungs, solche Alben liefert ihr bitte noch ganz lange regelmäßig ab!

Jan Martens

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