Rezension

The Airborne Toxic Event

All At Once


Highlights: Numb // Changing // The Kids Are Ready To Die // The Graveyard Near The House
Genre: Rock
Sounds Like: We Were Promised Jetpacks // The Wombats // The Gaslight Anthem // Noah And The Whale

VÖ: 06.05.2011

Nachdem The Airborne Toxic Event im letzten Jahr ein Akustik-Live-Konzert in Kooperation mit Disney (!) unter dem Titel „All I Ever Wanted“ auf den Markt brachten, ging es mit dem Produzenten Dave Sardy (u.a. Oasis, LCD Soundsystem) ins Studio, um die Songs abzurunden, die die Band um Mikel Jolett in den letzten zwei Jahren aufs Papier gebracht hatte.

Es braucht nur wenige Durchgänge um klarzustellen, dass der Spannungsbogen bestens greift und die Leistungsdichte im Vergleich zum selbst betitelten Vorgänger stark verbessert ist, da es diesmal keine großen Ausfälle gibt. Mit zwei treibenden Tracks „All At Once“ und „Numb“ geht es gut los, bevor das mit dem mit unschuldig-verspielten Synthietönen startenden „Changing“ auf uns zukommt, in dem zur Abwechslung mal der Drummer „Daren Taylor“ klar den Ton angibt. Ein romantischer Popsong darf natürlich auch nicht fehlen: „All For A Woman“ beginnt sanft und in einem kurzen Zweistimmengesang mit weiblicher Unterstützung kommt sogar ein wenig Bright-Eyes-Stimmung auf. Der Song nimmt ganz langsam an Fahrt auf und endet mit einem wunderbar verträumten Gitarrenriff, welches in eine letzte, herzergreifende Wiederholung des Refrains übergeht. Das folgende „It Doesn't Mean A Thing“ ist dagegen nur ein Durchschittssong, der ausschließlich durch sein flottes Tempo punkten kann. Zum Glück geht „The Kids Are Ready To Die“ wieder voll unter die Haut. Auffällig ist, dass die rockigen Songs mit den ruhigen Titeln, also den vermeintlichen Fillern, nicht ganz mithalten können. Dementsprechend ist auch das Highlight der Platte gefühlvoll und einfach aufgebaut. Mehr als eine Akustikgitarre und Jollets Gesang sind nicht notwendig, um dem Hörer mit „The Graveyard Near The House“ eine wahnsinnige Gänsehaut zu verschaffen. Da können auch schon mal ein paar Tränen kullern, wenn der ehemalige Schriftsteller genau ins Herz trifft:

“And I'll defy everyone and love you still. I will carry you with me up every hill. If you die before I die, I'll carve your name out of the sky. I'll fall asleep with your memory and dream of where you lie“

Der Qualität des stadiontauglichen Rock auf „All At Once“ steht und fällt mit der Kombination von Mikel Jollets Storytelling und den Songideen seiner Band. Während die Texte fast durchgehend zünden, schwankt das Niveau der Songs zwischen ganz nett und „nur“ ziemlich toll. Ein zweites „Sometimes Around Midnight“ bleibt uns leider verwehrt.

Marcel Eike

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