Rezension

Solander

Monochromatic Memories


Highlights: The Woods Are Gone // Monday Afternoon // Hey Wolf // Social Scene
Genre: Indie // Folk
Sounds Like: Iron & Wine // Gravenhurst // Elliott Smith

VÖ: 31.01.2014

Schön, wenn die neue Veröffentlichung einer Band sich ein bisschen anfühlt, wie nach Hause zu kommen. Mit dem Vorgängeralbum „Passing Mt. Satu“ erzeugten die zwei Schweden Fredrik Karlsson und Anja Linna eine derartig besondere, heimelige Atmosphäre, dass nur zu hoffen war, dies würde immer so weitergehen. Zum Glück tut es das. Auch auf „Monochromatic Memories“ ist das schwedische Duo irgendwo zwischen Folk und Songwriter mit seiner ruhigen, schlicht instrumentierten Musik ganz bei sich. Solander wollen nicht mehr sein als genau das, was sie sind, und gerade aus dieser Schlichtheit gewinnt „Monochromatic Memories“ eine besondere Tiefe. Die mag auch von der Trauer, die sich lyrisch durch das Album zieht, herrühren.

Die Texte sind karg und zurückhaltend von Karlsson vorgetragen, oft in romantische Naturmetaphern verpackt. So etwa im Opener „The Woods Are Gone“, einer stillen Hymne, die behutsam vorantreibt. Solander überhasten nichts, genießen die Ruhe in der Musik und wissen damit ganz bewusst zu spielen. So öffnen sie dem Hörer vor allen Dingen durch die unglaublichen Streicherparts Linnas Räume, die er gerne betritt. Mal mit einer Geige, mal mit einem Cello gibt sie der Musik eine warme Anmut. Solander haben diesen besonderen beruhigenden, melancholischen Touch, fühlen sich an, wie nach einem langen, stürmischen Spaziergang zu Hause bei Mama einen Kakao zu trinken und dann die Band der Jugend zu hören. Wenn das dann auch noch Bright Eyes waren, perfekt.

In aller Gemütlichkeit wird es nicht langweilig. Songs wie „Monday Afternoon“ oder das großartige „Social Scene“ treiben aus der Ruhe heraus an, „London Marbles“ ist zurückhaltend rhythmisch. Ein großes Highlight des Albums ist das wunderschöne „Hey Wolf“, das genauso langsam auftaucht, wie es wieder verschwindet. „Monochromatic Memories“ ist ein Album, in das man sich gemütlich einrichtet, das immer mehr wächst. Wie auch beim Vorgänger verstehen Solander die Kunstform des Albums wirklich prächtig. Das ist schön, und sie können das gerne noch eine Weile so beibehalten.

Daniel Waldhuber

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