Rezension
Razorlight
Olympus Sleeping
Highlights: Adam Green Skit // Japanrock // Midsummer Girl
Genre: Indierock
Sounds Like: Kaiser Chiefs // The Kooks // Mando Diao
VÖ: 26.10.2018
Warum sollte man sich große Gedanken über eine gelungene Einleitung machen, wenn das Album die bestmögliche selbst mitbringt: “Genie? This is Aladdin. Print me a Razorlight album that doesn't totally suck”. Dieses Intro namens “Adam Green Skit”, bei welchem eben jener Herr Green die Einleitung spricht und dann die Band begleitet, führt uns zurück in eine Zeit, als Retroindie noch etwas Neues war.
Zehn Jahre nach dem eher durchschnittlichen “Slipway Fires” ist also die Band, die die Indiewelle damals knapp verpasst hat, und die daher kaum jemand vermisst hat, wieder da. Von den Gründungsmitgliedern verweilt nur noch Johnny Borell in der Band und dennoch klingen sie plötzlich so frisch wie zu den Zeiten ihres Debüts. Anstelle von halbgarem Indierock gibt es wieder lupenreinen Indiepop, also eher Beach Boys als Interpol. Rock-Elemente wie Gitarrenriffs sind zwar vorhanden, aber nie maßgeblich und ordnen sich dem locker leichten Grundtonus unter. Das klingt simpel und das ist es auch. Die angenehm unverkopften und nostalgischen Songs bestechen durch ihre Simplizität ebenso wie durch große Spielfreude. Das Paradebeispiel dafür ist “Midsummer Girl”, ein tanzbarer kleiner Radiohit mit treibenden Drums, der einfach Spaß macht.
Tommy Borell entdeckt wieder die Leichtigkeit des Seins und lässt uns daran teilhaben. Stiltechisch passt das eher zum Anfang des Jahrtausends, aber warum sollte Retropop das nicht dürfen?
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