Rezension

Peter Bjorn And John

Seaside Rock


Highlights: Favour Of The Season // Needles and Pills
Genre: Instrumental
Sounds Like: The Raveonettes // The Coral

VÖ: 19.09.2008

Das erste Hören des neuen Albums von Peter,Bjorn and John „Seaside Rock“ lief etwa folgendermaßen ab: CD rein, starten, erster Track, Irritation. Zweiter Track, noch mehr Irritation. Dritter Track, Hilflosigkeit. Vierter Track, der panische Griff nach dem Promozettel. Und da steht es, in bestem Englisch, schwarz auf weiß. Ja, PBJ haben ein Instrumentalalbum aufgenommen. Was ist hier eigentlich los? Hat der Erfolg von „Young Folks“ das schwedische Musikertrio in allzu große Panik vor dem nächsten, naja, Welthit versetzt? Hat der gute Peter vor lauter Konzerten seine Stimmbänder verloren? Oder steckt tatsächlich nur der künstlerische Antrieb, doch „endlich mal was anderes“ zu machen, dahinter? Sollte letzterer der Beweggrund sein, so lässt sich nur festhalten: Jungs, das habt ihr wahrlich geschafft. Inwiefern der fröhliche, pfeifende Fan davon begeistert sein wird, steht auf einem anderen Blatt geschrieben.

„Seaside Rock“ ist, wie der aufmerksame Leser schon erkannt haben wird, ein Album über das Meer. Tatsächlich weckt der PBJ-Neuling, wenn man das leicht verstörende „Inland Empire“ - etwa Fernöstliche-Klänge-meet-James-Bond - erst überwunden hat, Assoziationen vom großen, grauen Atlantik. Nein, die Seaside hier ist definitiv nicht der Strand von Mallorca. Es geht um farblose Nordstrände, das Singen der Wellen, um Endzeit-Stimmung und Gefühl, am Ende der Welt zu stehen. Um Unendlichkeit und Stetigkeit. Zwischen den mehr oder weniger zarten Instrumental-Klängen der Band gibt es Geschichten zu hören über die Seaside. Leider kann ich den Inhalt noch nicht einmal erahnen, denn die gesprochenen Texte sind, ganz im Gegensatz zum international gehaltenen englischsprachigen letzten Album der Band, auf Schwedisch.

Immerhin das Pfeifen haben PBJ nicht verlernt, auch wenn es in „Needles and Pills“ deutlich sperriger ist als beim letzten Mal. So schwankt der Höreindruck zwischen „doch, das ist schön“ und „nein, das ist anstrengend“. Das Potential zum Hit hat keiner der Songs, was leider auch in der Natur der Sache liegt. Mitsingen ist eben doch was Schönes.

Lisa Krichel

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