Rezension

Of Monsters And Men

My Head Is An Animal


Highlights: King And Lionheart // Six Weeks // Lakehouse
Genre: Indie-Folk // Folk-Pop
Sounds Like: The Head And The Heart // Seabear // Noah And The Whale // Milo Greene // The Lumineers // Alamo Race Track // Arcade Fire

VÖ: 27.04.2012

Es ist wieder einmal passiert. Die Musikwelt ist eben doch nicht nur schlecht und böse. Immer wieder einmal wird einer kleinen Band der große Erfolg zuteil, den sie verdient hat. Of Monsters And Men sind eine dieser Bands – vom Blogger-Geheimtipp über ein beachtliche Klickzahlen einheimsendes Youtube-Video bis hin zum Traumstart auf Platz 6 in den amerikanischen Albumcharts. Wieso gerade Of Monsters Of Men? Was hat diese Band, dass ihr Bekanntheitsgrad unaufhaltsam ansteigt und Dimensionen erreicht, welche die Band selbst noch nicht ganz fassen kann? Of Monsters And Men haben ein Album aufgenommen, das eigentlich nur gefallen kann, das das Potenzial hat, viele Menschen ein bisschen glücklicher zu machen oder ihnen wenigstens für einen kurzen Moment ein Lächeln auf das Gesicht zu zaubern.

So erfreulich der durchschlagende Erfolg von Of Monsters And Men auch sein mag, an ihrer Musik lässt sich an und für sich nichts Außergewöhnliches finden. Euphorischer Folk-Pop mit großen hymnischen Refrains ist ja nun wahrlich keine Seltenheit gewesen in den letzten Jahren. Doch der Effekt, den Of Monsters And Men auf den Hörer haben, ist so unmittelbar und unausweichlich, dass man nichts dagegen tun könnte, wenn man es denn wollte. „My Head Is An Animal“ ist dann sogar das Thema, unter das die Isländer ihre Songs stellen. Es geht nicht um Rationalität, wenn sich das Tier im Kopf durchsetzt. Zu verstehen gibt es hier nichts, man spürt es einfach.

Wie das aber so oft bei solcher Musik ist, die zwar sicherlich nicht allein auf den großen Effekt hin geschrieben wurde, aber doch ungemein von diesem begeisternden Moment beim ersten Hören lebt, geht so manchem Song auf „My Head Is An Animal“ nach vermehrtem Hören ein wenig die Luft aus. Die Schönheit von Gesang und Melodieführung, das Feingefühl in der Instrumentierung – das sind Dinge, die erhalten bleiben. Was nachlässt, ist das überwältigende Gefühl, das Songs wie die etwas überbewertete Single „Little Talks“ in einem zu Beginn noch auszulösen vermögen.

Doch man darf nicht zu streng sein mit diesem sympathischen Album, das mit „King and Lionheart“ und „Six Weeks“ zwei der schönsten Songs des Jahres zu bieten hat und einen mit dem bis kurz vor Schluss zurückgehaltenen „Lakehouse“ jedes Mal erneut innerlich jublieren lässt, wie schön das Leben doch ist, solange es Bands wie Of Monsters And Men gibt. Selbst wenn „My Head Is An Animal“ nur für einen Moment vollauf begeistern kann und das volle Potenzial der Band nur ab und zu aufblitzt, warum sollte man diesen Moment nicht genießen, wenn er einen glücklich macht?

Kilian Braungart

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Video zu "Little Talks":

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