Rezension

Monochrome

Caché


Highlights: Die Dinge, Wie Sie Sind // Les Pantalons Heavy Metal // Von Fall Zu Fall
Genre: „Hardcore im Herzen, Punk in den Beinen und Pop auf den Lippen“
Sounds Like: Fugazi // The Paper Chase // Pretty Girls Make Graves // Jaguar Love

VÖ: 16.05.2008

Warum gibt es Monochrome nun schon so lange und, obwohl sie schon so viel großartige Musik gemacht haben, sind sie dennoch recht unbekannt?! Monochrome sind eine Underground-Band und scheinen auch eine zu bleiben. Vielleicht ist das gut so. Sie machen keine Musik für die breite Masse. Aber: Monochrome sind zugänglich. Es steckt so viel Pop in ihren Songs, sie sind tanzbar und reißen einen mit. Live noch viel mehr als auf jedem Album. Auf der Bühne geht es immer zur Sache. Es vergeht keine Sekunde, in der Leerlauf herrscht. Es wird getanzt, die Körper drücken die Musik aus, es herrschen Emotionen ohne Ende. Man merkt, dass sie selber drin stecken, dass vor allem Sänger Marc Calmbach alles gibt, keine Sekunde still steht. Seine Musik liebt.

Egal, welchen Artikel man auch über Monochrome liest, überall steht es geschrieben: Diese Vielseitigkeit, dieser Erfindungsreichtum, Kreativität, Wagnis, Abenteuer, Pop. Alles steckt in ihnen drin. Ihre Wurzeln haben Monochrome in härteren Gründen. Im Jahre 1994 begannen sie mit der Band „DAWNBREED“. Eiserner Hardcore war es damals noch, der einen bei den Konzerten weggeblasen hat. Und heute: Hauen einen die Konzerte immer noch um. Definitiv. Zum Hardcore ist aber glücklicherweise einiges dazu gekommen. Von der treibenden Kraft des Punk, bis zur Tiefgründigkeit des Jazz ist alles vertreten. Der Begriff Monochrome, der in der Kunst eher mit Vereinfachung zu tun hat, zeigt sich in der Musik alles andere als reduziert. Nur in den CD-/Plattencovern drückt er sich aus: schwarz-weiße, grau-schwarze, weiß-schwarze Bilder. Schlicht, aber immer ausdrucksstark und schön. Auch bei der Namensgabe für die Tonträger wird eine Linie gefahren: Sie werden immer mit 5-buchstabigen Wörtern betitelt: Radio, Laser, Ferro, TRÉMA, éclat, Caché.

„Von Fall zu Fall“ eröffnet das Album. Ein deutscher Titel zu englischem Gesang. Gesang, der auf jedem Bassanschlag ausdrucksstark betont wird. Und schon im ersten, wie auch in den folgenden Liedern, immer wieder der wechselnde Gesang von Male- und Female-Vocals. Zwischendurch quietschende Töne, die man einem Saxophon zuordnen könnte. Nach „Times New Romance“, nur vom weiblichen Part gesungen und eher ruhig, geht es mit „Parallax“ wieder etwas schneller zur Sache. „Les Pantalons Heavy Metal” kommt dann wieder sehr leise und gemächlich daher, hat aber so viel Varietät, viele Kleinigkeiten und Töne zu bieten, dass man gespannt zuhört. „Die Dinge, Wie Sie Sind“ wird dann endlich etwas schneller und dynamischer. Und so geht es auch mit „High Five“ weiter. „Detour Ahead“ bietet zum Abschluss noch einmal den Rundumschlag von Gesang, melodiösen Gitarren, rhythmischem Schlagzeug und viel Pop.

Allerdings ist es vielleicht schon eher zu viel. Das was anfangs den Zugang geschaffen hat, wirkt nun zu einfach, zu eintönig. Im Ganzen könnte das Album dann doch etwas mehr Härte vertragen. Aber das wird live bestimmt wieder wahr gemacht. Also freue ich mich auf einen der leider eher raren Gigs in diesem Jahr.

Marlena Julia Dorniak

Finden


Bye-Bye



Am 5. Januar 2021 haben wir éclat eingestellt. Mehr Infos hierzu gibt es auf unserer Startseite!