Rezension

Laura Veirs

Warp And Weft


Highlights: Shape Shifter // That Alice // Sadako Folding Cranes
Genre: Folk-Rock // Singer/Songwriter
Sounds Like: Emiliana Torrini // Nina Nastasia // Lisa Germano

VÖ: 16.08.2013

Laura Veirs erzählt, im besten Sinne des Wortes, sehr amerikanische Geschichten. Damit steht sie fest in der Tradition des Folk und findet immer wieder die richtigen Worte, um mit kleinen Gesten große Gefühle zu übermitteln. Dass sie acht Monate der Aufnahmen zum neuen Album schwanger war, hört man den zwölf Tracks zu jedem Zeitpunkt an und so sind es Lieder zwischen Freuden und Ängsten, die sie behutsam in einfache, aber wunderschöne Melodien verpackt.

Die meiste Zeit passiert das im gewohnten Gewand mit sanftem Gitarrenpicking, während die restliche Produktion gewohnt angenehm von ihrem Mann Tucker Martine übernommen wird. Die Songs bewegen sich dabei auf gewohnt hohem Niveau und die sanfte, teils sehr distanzierte Stimme von Veirs weiß Ruhe und Wärme in die teils tragischen Figuren ihrer Lieder zu bringen.

Besonders interessant wird es aber vor allem in Liedern wie „That Alice“, wo die E-Gitarre mal ein bisschen lauter gedreht wird, oder dem Interlude „Ikaria“ und dem anschließenden „Sadako Folding Cranes“, das sich sanft hin und her wiegt. In den besten Momenten ist Veirs mit ihren Geschichten ganz nah dran, die Tränendrüse auf Hochtouren zu bringen.

Mit „Ten Bridges“ wird es dann noch ein letztes Mal sehr konventionell, bevor mit „White Cherries“ sogar noch eine Harfe in den Vordergrund treten darf und so ein sehr ruhiges und geerdetes Album endet. Laura Veirs überrascht an keiner Stelle, hat das auf ihrem neunten Album allerdings auch gar nicht mehr nötig. Nach dem Album hat man das Gefühl, die Amerikanerin und ihre Gedanken wieder ein bisschen besser zu kennen. Der melancholische Grundton von „July Flame“ macht in vielen Momenten einem warmen Wohlsein Platz, ohne dabei ins Belanglose zu rutschen. Laura Veirs ist eben viel zu schlau und zu lange dabei, um irgendwas falsch zu machen, und wenn sie Geschichten erzählt, hört man gerne und gespannt zu.

Arne Lehrke

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