Rezension

Husten

Husten


Highlights: Liebe Kaputt // Die Die Die // Sowas von da
Genre: Lo-Fi // Garage // Indie
Sounds Like: Gisbert zu Knyphausen // Kid Kopphausen // Olli Schulz

VÖ: 19.05.2017

Die Entstehung der Band Husten und der gleichnamigen EP „Husten“ entspricht nicht unbedingt einer klassischen Bandgründung. Stein des Anstoßes war, dass die fiktive Band in Tino Hanekamps Romanverfilmung von „Sowas Von Da“ Songs brauchte. Dieser Umstand war wiederum Moses Schneider, seines Zeichens Haus- und Hofproduzent unter anderem der Beatsteaks und Olli Schulz, nicht entgangen und so fing er an zusammen mit dem „dünnen Mann“ am Soundtrack zu schrauben.

Nun ist der Film bis heute nicht fertig und damit auch keine fiktive Band da, welche die fertigen Songs spielen würde. Was macht man da? Richtig, man fragt Gisbert zu Knyphausen, ob er wohl die Vocals übernehmen würde, gründet eine echte Band und nennt sich Husten. Dabei sind fünf wunderbare Lo-Fi-Stücke entstanden, die sich aus den musikalischen Überbleibseln der einzelnen Bandmitglieder zusammensetzen. Dem Opener „Bis Einer Heult“ steht dann auch der Lo-Fi Charakter wunderbar. Die Gitarre brettert ordentlich verzerrt, während die Rhythmus-Gruppe durch den Song rumpelt. „Sowas Von Da“ klingt ebenfalls nach „ein Mikro aufstellen zum Aufnehmen muss reichen“, was aber dem Song gut zu Gesicht steht. Mit „Liebe Kaputt“ haben Husten dann zuletzt noch einen echten Hit auf dieser EP, der mit seinem Chor und dem eingängigen Refrain sofort den Kopf nicken lässt und von Steph von Beauvais zusätzlich ein sehr anschauliches Video verpasst bekommen hat.

Da Husten leider weder Album- noch Liveambitionen hegen, wird nun jedes Jahr eine EP über „Kapitän Platte“ aus Bielefeld veröffentlicht – immerhin etwas. Und sollte der Film „Sowas Von Da“ wider Erwarten nicht so dolle sein, ist es in jedem Fall der Soundtrack.

Sönke Holsten

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