Rezension

Hooded Fang

Tosta Mista


Highlights: Clap // Jubb // Den Of Love
Genre: 60s-Pop // Beat // Rock'n'Roll
Sounds Like: The Zombies // The Beatles // The Hives // Erland & The Carnival // Forest City Lovers // Fruit Bats

VÖ: 16.03.2012

23 Minuten 60s-Pop – das ist „Tosta Mista“, das neue Album der Kanadier Hooded Fang. Eins muss man dieser Band wirklich lassen: lange gefackelt wird hier nicht. Wenn man aber liest, dass das zentrale Thema dieser ausgelassen herumhüpfenden Songs die Trennung der beiden Bandmitglieder Daniel Lee und April Aliermo sein soll, kann man eigentlich nur die Stirn runzeln. Kann das überhaupt funktionieren? Liegen Trennungsschmerz und Rock'n'Roll denn tatsächlich so nah beieinander? Bei Hooded Fang scheinbar schon.

Gerade einmal sieben Songs liefern die Kanadier auf dem Nachfolger ihres selbstbetitelten Debütalbums ab – doch die haben es in sich. Während das zwielichtige Intro noch nicht durchblicken lässt, wohin die Reise hier denn nun gehen soll, legt die Band mit „Clap“ gleich einmal eine lockere Tanznummer hin, die auch das Tempo für diesen kurzen, aber intensiven Ritt durch Hooded Fangs eigentlich total abgenutzten, aber doch irgendwie coolen Klangkosmos vorgibt. Hier wird sich bei Beat, Pop und Rock'n'Roll bedient und dem Ganzen mit ein bisschen Synthie-Geklimper ein moderner Akzent hinzufügt.

Besonders außergewöhnlich ist das nicht gerade, was Hooded Fang hier abliefern. Doch warum nicht einfach mal ein bisschen Spaß haben? Dass die Band eine Menge Spaß bei diesem Album hat und sich selbst vor allem auch nicht allzu ernst nimmt, lässt sich jedenfalls nicht überhören. Wenn zum Beispiel in „Jubb“ eine Zeile kommt wie „I've been around but I don't know to score“, kann man sich ein Grinsen nur schwer verkneifen. In Songs wie „Den Of Love“ tritt dann schließlich noch ein bisschen Melodramatik zu Tage, die an die Smiths denken lässt: „I've got a woman I need to get next to, or will surely die“. So ganz sicher, wie viel Augenzwinkern bei der ganzen Sache dabei ist, wenn man die Songs vor dem thematischen Hintergrund des Albums betrachtet, ist man am Ende dann aber irgendwie nicht mehr. Vielleicht ist dieses kleine Album doch gerissener als man denkt? Auch wenn „Tosta Mista“ mit dem wunderbaren Debüt der Band bei weitem nicht mithalten kann, hört man es sich doch immer wieder gerne an. Nächstes Mal darf's dann aber gerne wieder ein bisschen länger sein.

Kilian Braungart

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