Rezension
Get Cape. Wear Cape. Fly.
Get Cape. Wear Cape. Fly.
Highlights: Collapsing Cities // Nightlife // Queen For A Day // Where Will You Stand?
Genre: Elektro // Indie // Folk // Pop
Sounds Like: James Yuill // Mike Park // Ent
VÖ: 10.09.2010
Schön, was Sam Duckworth da eingespielt hat. Lauter großartige Melodien, fröhliche und auch melancholische, die den Hörer wahlweise zum Träumen oder Tanzen oder Mitsingen oder Grinsen verleiten. Duckworth wollte ein positives Album schaffen, und das ist ihm durchweg gelungen.
„Get Cape. Wear Cape. Fly“, das selbstbetitelte dritte Album des Briten Sam Duckworth, ist ein bunter Mix aus allen möglichen Stilrichtungen geworden. Ein wenig erinnert es an die zarten Solo-Aufnahmen von Devonte Hynes als Lightspeed Champion. Die folkigen Lyrics, die mit elektronischen Beats verbunden werden, lassen an James Yuill denken. Hinzu kommen Einflüsse aus Duckworths neu entdeckter Liebe für den Hip-Hop und wiederentdeckter Leidenschaft für Drum ´n´ Bass. In „Collapsing Cities“ gibt es nur einige Sekunden lang leise Gitarren-Anschläge zu hören, bevor Bläser und ein Jungle-Beat den Hörer überraschen. Dagegen erinnert „Nightlife“ an die charmanten Songs von Jens Lekman. Nah an die Grenze zum zu poppigen Gute-Laune-Song driftet Sam Duckworth in „Queen For A Day“, wenn er fröhlich daher singt: "Uh! Uh! All this maths and comprehension. I wish we´d paid some more attention to the detail, it´s imperative for us to move on." Ein Appell daran, dass den Kleinigkeiten und Details des Alltags wieder ein wenig mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte, und nicht nur strukturiertes und durchplantes Handeln an vorderster Stelle stehen.
Gleich im nächsten Song „All Falls Down“ wirkt es so, als ob Duckworth selbst wieder etwas sachlicher werden würde. Doch der Schein trügt. Im Refrain geht die ruhige Erzählstimme wieder in melodiösen Gesang über, um sogleich von elektronischen Beats abgelöst zu werden. Seinen Abwechslungsreichtum kann man Sam Duckworth auf jeden Fall hoch anrechnen.
Und ohnehin: „Get Cape. Wear Cape. Fly.” ist wahrscheinlich einer der gelungensten Bandnamen überhaupt, wenn man ihn sich mal wörtlich vorstellt. Nimm den Umhang, zieh ihn an und flieg davon! Ungefähr einen solchen Effekt könnte diese Musik auf den Hörer haben, wenn er es zulässt. CD rein. Musik hören. Den Stress der Welt vergessen.
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